Montag, Juli 31, 2006

Jedem sein Problem

Zwei Leute hatten gestern mit Knoblauch an Wachtel und Knoblauch an Kaninchen ihren Spaß. Auch die Vorspeise Aioli (100% Knoblauch) mundete dem turtelnden Paar.
Zwei andere Leute hatten heute gar keinen Spaß an der gestrigen Knoblauch-Orgie.
Da ist zum Einen der Zahnarzt, der Ellas Mutter heute den größten Brocken seit Ella selbst entriss.
Da ist zum anderen die kleine Möhre selbst, die heute gaaaaanz schlecht drauf war, weil Mamas Knoblauch-Milch im Bäuchlein zwickt und piekst.
So waren die Damen des Hauses jede auf ihre Art niedergeschlagen. Die eine hatte mit der Backenzahnlücke und die andere mit dem Bäuchlein zu kämpfen.

Wenigstens Papa gefestigt... Ein Fels in der Brandung...
Irrtum. Der bekam heute vom PC-Reparateur die Diagnose "Laptop hinüber" und war danach traurig.
Und so sitzt die einstmals so dynamische Kleinfamilie gleich vorm Fernseher bei einem hoffentlich deprimierenden Film und nur einer kann dagegen mit zwei Pils ankämpfen...

Der Zahnarzttermin wurde heute übrigens minutiös getimt und ging dennoch in die Buchsen: Der 15-Uhr-Termin bedeutete für das klug analysierende Elternpaar folgendes:
14:30 Langsames Kitzeln des Frolleins Ella
14:40 Ansetzen zum Stillen
14:45 Absetzen, da scheinbar satt
14:50 Erwarteter Protest, weil doch noch nicht satt
14:58 Absetzen, endgültig satt
15:01 "Hallo Zahnarzt!"

Soweit so klug. Um 15:03 hatte die zahnkranke Mutter schon ihr Sabberlätzchen um, Papa versank gerade im "Focus" des Wartezimmers (Fakten Fakten Fakten: "So küsste ich Johnny Depp"), da kam Ellas Warnschrei. Die Zahnbehandlung wurde unterbrochen, noch bevor sie begonnen hatte. Die Mutter stürzte ins Wartezimmer und stillte die kleine zornige Ella. Der Zahnarzt war solange nochmal rauchen.

Kurze Zeit später - die Zahnbehandlung war in vollem Gange - fing Ella wieder an zu schreien. Papa rannte mit ihr hoch, kochte Wasser ab und hoffte, dass selbiges Trinktemperatur erreichen würde, ehe Ella so richtig ausrastete. So lange vertröstete er schwitzend das Kind mit Schnuller und seinem bezaubernden Gesang.

Das Ende vom Lied: Die zahnlose Mutter kam heim, bevor das Wasser kalt und Ella ausgerastet war. Ende gut, alles gut. Nur die Bauchschmerzen, Zahnschmerzen und kaputten Laptops bleiben...

Sonntag, Juli 30, 2006

Reizüberflutung

Reizüberflutung nennt der Fachmann folgendes: Ein Kind liegt friedlich auf einer Decke, stellt fest, dass die Decke an einigen Stellen knistert, an anderen raschelt. Ein Griff zur Seite verrät: Oh, dort liegt ein feiner Plüsch-Stern, der ärgerlicher Weise mit einem Plüschstreifen an der Decke angebunden ist. Erste Wut.

Das Kind schaut nach oben, ein natürlicher Vorgang, denn es liegt ja auf dem Rücken. Über dem Kind baumeln 2 Teddybären, von denen einer piept, wenn Papa draufdrückt und der andere nur knackt, weil der bereits kaputt ist. Dann hängen da noch 2 Plüschwolken. Albern eigentlich: Wolken aus Plüsch...
Eine der Wolken ist dunkel, die andere hell. Beide rasseln, wenn Papa gegen schlägt. In der Mitte hängt ein Mond, auf dem ein dritter Teddy sitzt. Bestimmt passiert auch etwas, wenn Papa dagegen haut, aber er lässt es zum Glück bleiben.
Stattdessen bemerkt Papa, dass das Kind ja gar keine Chance hat, an die zu hoch hängenden Teile heranzukommen und befestigt eine Kette mit lustigen Holzringen und einem Holzmännchen zwischen einem Teddy und der Gewitterwolke. Diese hängt nun in Schlaghöhe und das Kind beginnt tatsächlich munter zu strampeln.
Papa will mehr: Er holt den Rasselring und klimpert wie blöd am Ohr des spielenden Kindes herum. Großes Staunen. Erste Anzeichen von Überforderung. Dann löst Papa die Holzkette an einem Ende, zieht den Rasselring durch und befestigt wieder alles. Toll. Der Rasselring hängt nun 1cm über dem Kopf des schon leicht schwitzenden Kindes.

Rasselring-Holzkette-Rasselring-Holzkette-Rasselring-
knisternde
Decke-Holzkette-Rasselring-Wolke aus Plüsch...

Nun kommt Mama mit einer Knister-Eule dazu. Hui, die Knistereule fetzt. Ella findet die Eule wirklich toll, aber da ist ja auch noch die Kette, die Gewitterwolke, die Teddybären (der eine wohl kaputt), der Mond und der Rasselring. Und der Plüschstern, der ja festgebunden ist an der Knisterdecke. So langsam reicht's, Leute.

Boah, da fehlt ja noch das Knisterplüschbuch in Ellas Fantasialand. Schnell das spielende Kind noch mit dem Buch konfrontiert.
Ella schnappt sich das Buch, haut es sich als klares Signal an die Eltern auf den Kopf und versinkt unter einer der literarisch wohl umstrittensten Doppelseite des Plüschbuches, die einen bunten Ball und ein Quietscheentchen zeigt.

Jetzt langt es Ella: Wutausbruch. Tobsuchtsanfall. Reizüberflutung. Ella genehmigt sich eine Portion Milch, weint weiter und beruhigt sich erst abends, als Mama Kaninchen und Papa Wachteln beim Spanier um die Ecke essen.
Den Eltern hängen die beiden vorzüglichen Tiere noch in den Zähnen, und morgen wird etwas dosierter gespielt. Nur die Eule darf zu Ella...

Samstag, Juli 29, 2006

Oma Damp weiß: Ella ist dünn!

Heute war mal wieder ein klassischer Großfamilientag in Münster. Ella besuchte ihre Uroma und traf dort auch noch auf ihre Urgroßtante sowie Oma Damp und Miet-Opa Willi.

Oma Damp kritisierte Torte essend zurecht, dass beim Lesen des Ella-Blogs der Eindruck entstünde, Ella sei nur am Schreien, Brechen und in die Windeln machen. Außerdem wirken manche Fotos so, als sei Ella eine echte Wuchtbrumme. Sieht man die kleine Dame dann live, so wie Oma Damp heute, dann stellt man jedoch schnell fest, dass Ella auch anders kann: Sie ist nicht dick, sondern schnuckelig gebaut (33-36-35 mit Windeln) und schläft viel, ist also total lieb und umgänglich. Falls auch andere Blog-Leser den Eindruck haben sollten, dass Ella ein lautes, anstrengendes und fettleibiges Kind sei, sollten die mal bei Oma Damp anrufen und sich dort so richtig zur Sau machen lassen!!! Die weiß nun nämlich: Ella ist dünn und lieb.

Und noch eine Sache war gestern vielleicht etwas missverständlich (auch für diese späte Aufklärung danke ich Oma Damp): Die Wickeluhr ist eine normale Holzuhr, die von mir per Hinweisschild und Tesafilm zu einer "Wickeluhr" veredelt wurde. Der Spielzeugladen in Everswinkel wundert sich nämlich noch immer über die sonderbare Dame, die sich heute früh nach "Wickeluhren" erkundigte. Miet-Opa Willi hat es besser gewusst und sich voller Scham hinterm Pfeiler versteckt, während sich der Spielzeugfachverkäufer von Oma Damp über Wickeluhren aufklären ließ...

Auf dem Rückweg nach Gelsenkirchen entdeckten wir einen seltsamen Zusammenhang zwischen Zügen und Ellas Durst. Ella fuhr bislang 4 mal Regionalbahn (GE-MS, MS-GE, GE-MS, MS-GE) und in drei Fällen musste sie trinken.
Gute Chancen auf einen Blick auf Mamas unbekleidete Brust hat also, wer regelmäßig in NRW Zug fährt (wir sitzen immer bei den Fahrrädern)...

Wieder in Gelsenkirchen angekommen wollte Mama mal einen auf total natürlich und frei machen und legte Klein-Ella völlig nackig auf unser Bett, wo sie dann gestillt wurde. Nackig heißt: So richtig nackig. Ohne Windel. Ein Hauch von '68 wehte durch unser Zimmer, als die Kleine da so lag.
Die Nacktheit fand Ella unglaublich. Sie regte sich über das frische Windchen am Po so sehr auf, dass sie erst bitterlich weinte und dann auf den Schreck hektisch Unmengen Milch hinunter schlang... Nachdem sie - was mich micht verwunderte - unser Bett braun färbte, fanden auch drei Liter geschluckte Milch wieder den Weg nach draußen. Ein klares Statement gegen den Nudismus! Unsere Ella will Windeln und zieht alle Register, wenn man sie ihr nicht umlegt.

Ein Essener Autofahrer hat übrigens ein durchaus applauswürdiges Kennzeichen (siehe Foto).
Zu toppen ist das wohl nur im Emsland. Dort ist El-la 2006 möglich! Da hören die Vorteile des Emslandes aber auch schon wieder auf...

Freitag, Juli 28, 2006

Ein Blick, ein Lächeln, eine Uhr

Ellas Eltern sind stolz, denn die kleine Dame macht gewaltige Fortschritte, hat sogar schon richtig Spaß beim täglichen Spiel mit dem Bärtigen und wurde heute so häufig fotografiert wie selten zuvor. Grund: Ella sah bezaubernd aus und zeigte ihre riesigen Augen nur zu gerne.

Schön für Fotografen ist, wenn Säuglinge den Fotoapparat an sich "spannend" finden. So fällt das dämliche Winken und Aufmerksamkeit erheischen weg, denn das Kind starrt ganz von alleine wie hynotisiert in die Linse. Es entstehen dann so zauberhafte Fotos wie das erste heute. Ella denkt gerade über meinen Fotoapparat nach, schaut ihn sich ganz genau (man möchte meinen, entsetzt) an, und Papa knipst. Danach haben Model und Fotograf noch viel gespielt.
Ella wird jetzt so nach und nach mit ihrem teilweise pränatal gekauften Spielzeug konfrontiert: dem besagten Rasselring (geht so), einem tollen Raschelbuch (einmal hat Ella schon umgeblättert), einer Knistereule (die verrät akustisch, wenn das Kind erwacht) und einer großen Spieldecke, die unsere Ella aber noch überfordert (Geschrei!). Die tollsten Spielsachen sind zur Zeit aber Papas Nase und Papas Bart. Da greift Ella immer besonders beherzt rein. Böse Zungen könnten behaupten, Ella verprügelt mich... aber ich glaube, sie will nur spielen.

Da ich von Ellas Mutter schon ein paar mal Ärger bekam, weil ich die Wickelfrequenz zu sehr entschleunigte, wurde heute eine Wickeluhr gekauft. Vorbild sind die dämlichen Holzuhren im Zoo, die per Holzzeiger auch dem beschränktesten Zoobesucher verkünden, wann die Robben gefüttert und die Opposums gewaschen werden.

So steht an einem klug gewählten Ort, nämlich auf dem Fernsehapparat, nun Ellas Wickeluhr. Ein lustiger Clown zeigt an, wann Papa mit Ella mal kurz verschwinden muss. Funktioniert super!
Und in drei Jahren hat Ella ein total angesagtes Spielzeug, denn neben der Eigenschaft, eine Holzuhr zu sein, hat dieses tollkühne Objekt auch noch die Eigenschaft ein Puzzle zu sein. Was in drei Jahren vermutlich Ellas Kinderzimmer rockt, ist heute leider noch sehr nervig, denn die Drei fällt immer raus.

Donnerstag, Juli 27, 2006

Mütter, Ella hob ihren Kopf!!!

Nachdem Ella heute von 05:00 Uhr morgens bis 08:00 morgens randaliert hatte wie französische Vorstadtjugendliche (wovon der schlafende Papa glücklicher Weise nichts mitbekam), war mittags mal wieder die Hebamme zu Gast. Diese zeigte uns dann zwei von den angeblich 1000 Möglichkeiten, ein Baby mit einem Tuch in eine sinnvolle Verbindung zu bringen.

Mama und Papa waren begeistert, Ella machte dagegen ein Gesicht, als hätte sie gerade Haus und Hof verloren. Vermutlich war es in ihrer Tuchhöhle einfach ein wenig zu warm und so landete das Tuch auch gleich wieder in der Kiste und wird erst wieder herausgeholt, wenn in Gelsenkirchen erträgliche Temperaturen herrschen.

Das erste Foto zeigt Ella in der Bauchschmerzen lindernden "Fliegerposition", an der Papa und Tochter gerade trainieren. Beim nächsten Versuch wird die Fliegerposition dahingehend optimiert, dass Papa seine Uhr abnimmt. An dieser nämlich knabberte Ella sichtlich beglückt. Vermutlich schmeckt Titanium super, aber wer Bauchschmerzen hat, sollte besser die Finger und vor allem das Zünglein davon lassen.

Überhaupt war für Ella heute der Tag der Positionen: Sie lag heute nämlich auch mal wieder auf dem Bauch. Erst auf ihrem eigenen und dann auch auf Papas und Mamas. Bemerkenswert daran ist, dass sie - die es nicht leiden kann, bäuchlings auf dem Bett zu liegen - dabei schon voller Wut ihr Köpfchen gehoben hat. Diese Aussage geht speziell an alle Mütter, denn andere Personen finden "Kopf heben" nicht so sensationell. Mütter hingegen finden "Kopf heben" wahnsinnig aufregend... heißt es. Also: Mütter, Ella hob ihren Kopf!!!

Auf Papas und Mamas Bauch hingegen scheint es sich echt super zu liegen. Es wird zwar immer noch eine Minute nach der optimalen Kopfposition geforscht, (Mütter, dabei hob Ella doch tatsächlich... ach, das hatten wir ja bereits) aber dann wird genüsslich eingeschlafen. Papa schlief dann gleich mal mit ein. Mama aber sah sich noch ein wenig Grütze im TV-Heimgerät an.

Viele Grüße von Ella Hoffmann und ihren Eltern übrigens an die ein paar Minuten alte Ela Maya Hartwig aus Magdeburg (siehe Kommentar von tosbag vom 20.07.2006). Schön, dass du jetzt auch endlich da bist.

Mittwoch, Juli 26, 2006

Ein Foto: Drei Beweise

Ich weiß nicht, was andere Menschen heute Morgen bis 10.30 so erlebt haben, aber viele dürften es nicht sein, die gleich zweimal mit Erbrochenem benetzt wurden. Mir ist es passiert, denn Ella trank mal wieder einen über den Durst und erleichterte sich eben in dem Moment, als Papa das lustige Lied von den drei kleinen Schweinen sang und Queen Spuck dabei auf dem Arm hielt.

Nur kurze Zeit später gab es eine offzielle Bäuerchen-Zeremonie, die planmäßig so abläuft, dass Papa die strampelnde und irgendwann dösende Ella auf der Schulter hat und mit ihr durch die Wohnung latscht. Irgendwann macht es dann entweder trocken "Boooch" oder eben etwas nasser "Blllluuuäässss".
Diesmal kam das von mir etwas weniger favorisierte Blllluuuäässss und ein Blick herunter zeigte meinen abermals warm tropfenden Arm. Wenigstens Ellas schmuckes Abi-Shirt, mit dem sie auch als künftige Realschülerin ganz bestimmt nie aufgezogen wird, blieb so weit intakt und so konnte mit Papas drittem T-Shirt des Tages die dynamische Kleinfamilie dann endlich einen größeren Ausflug in Angriff nehmen: Ziel war der Berger See direkt neben der Veltins-Arena.

Dort war es, wie man das von Seen so kennt: Schattig, sonnig, bäumig, entig, schwänig... Weil Papa nach 4 Stunden Schatten, Enten, Sonne und Schwänen unruhig wurde, musste die dynamische Kleinfamilie dann allerdings den Heimweg antreten.

Aus der von der Mutter angekündigten Fortsetzung des Draußen-Seins (im heimischen Garten) wurde dann jedoch nichts, da Ella den ersten Platzregen ihres Lebens erleben durfte.
Es begann mit vereinzelten fetten Tropfen, ging über in eine muntere Zahl kleiner Tropfen, gefolgt von Hagelkörnern und schließlich - auf den letzten 10 Metern - einer Wand aus Wasser. Der Vater rannte wie ein Berserker durch GE-Ückendorf mit seiner Ella vorne weg, jede vernünftige Fahrweise des Kinderwagens kühn missachtend. Die Mutter kam kaum hinterher...

...Erreicht den Hof mit Müh und Not
in ihrem Wagen die Ella
- schlief.

So verpasste Ella, wie Gelsenkirchen für kurze Zeit unterging. Erst oben in der Wohnung hielt man sie wie zum Beweis ans Fenster, damit sie später mal sagen kann: "Seht her - es regnete stark und selbstverständlich war ich wach."
Dieses Foto liefert übrigens noch zwei weitere Beweise:
1) Mama bindet die Windeln auch nicht besser als Papa
2) Ella hat zur Zeit Figurprobleme...

Dienstag, Juli 25, 2006

Die Kleinste der Stillgruppe. Noch...

Der Tag begann mit einem Bad im Plansche-Eimer. Wir sind uns nicht mehr so sicher, ob Ella eine kleine Wasserratte ist oder nicht. Neueste Fotos zeigen eine eher weniger begeisterte Dame beim Erfrischungsbad. Dass sie schon bald beim Baby-Schwimmen angemeldet sein wird, weiß Ella zum Glück noch nicht.
Nachdem erneut Pädagogen Ella besuchten, ging die Kleine am Nachmittag mit ihrer Mama zur Stillgruppe.
Die Teilnehmer der Stillgruppe, so wurde berichtet, sitzen beisammen und reden über Brustwarzen. Nach und nach bekommen die anwesenden Babys Durst, weshalb eine Frau nach der anderen ihr Kind zu stillen beginnt, während weiterhin über Brustwarzen gesprochen wird. Eine bizarre Veranstaltung - noch dazu kostenlos.
Ella wurde dort zunächst ob ihrer geringen Ausmaße beklatscht. Dass die "Kleinste der Gruppe" zur Zeit ganze Eimer Muttermilch ... man verzeihe den Ausdruck... säuft, musste man den anderen ja nicht sagen.

Das Treffen findet wöchentlich statt. Nächsten Dienstag brandet vermutlich kein Applaus mehr auf, wenn Ella in den Raum gerollt wird.
Madame beschäftigte sich vor Ort äußerst rhythmisch: schlafen - gucken - schreien - trinken. Diese Schleife spulte sie viermal ab, wobei sie sich bei jeder Runde mehr auf die von ihr gewählten Schwerpunkthandlungen "schreien" und "trinken" konzentrierte. Laut ihrer Mutter wurde Ellas Laune in jeder Runde schlechter. Und auch am Abend war unsere Weinkönigin eher "medioker" gestimmt. Das heißt konkret: Wut.
Und da Ella wie so oft wieder die Milch aus dem Körper schwappte, gaben wir ihr abgekochtes Wasser aus dem Fläschchen. So kann auch Papa mal säugen. Ella weiß jetzt: Bei dem Bärtigen gibt es nur Wasser, bei der Langhaarigen fließt pure Milch.

Montag, Juli 24, 2006

Satt - ein gutes Gefühl.

Gleich das erste Bild liefert nachträglich einen Beweis: Ella spielt mit dem Rasselring. Ekstatisch und glückselig muss man unsere Tochter dabei sicherlich noch nicht nennen, aber ihr Verhältnis zu Spielen wird sie schon noch überdenken. Und dann werden die tollsten Dinge mit dem Ring angestellt. Wenn Ella wüsste, dass da auch schon ein super Knisterbuch auf sie wartet... Sie würde förmlich platzen vor Vergnügen!

Die Anzahl der Sorgen und Probleme von 20 Tage alten Menschen haben Mama und Papa übrigens deutlich überschätzt.
Das wütende Geschrei der eigentlich satten Möhre (Spitzname mütterlicherseits) interpretierend und dabei in Fachliteratur blätternd, versuchten wir Ellas Jammern zu dimmen. Erfolglos. Das Bäuchlein wurde mit einer Tinktur eingerieben, Beinchen hoch und runter gestreckt. Ein Zäpfchen wurde der Kleinen verpasst, Körperkontakt ermöglicht, aufgrund der hohen Temperaturen dann wieder vermieden - nichts half. Ella schrie.

Und eigentlich wussten wir es doch besser. Es gibt nur einen Zustand, den Ella so wenig schätzt, dass ihr nur noch Randale bleibt: Hunger.
"Es kann nicht sein", murmelt die eben noch stillende Mutter. "Hunger kann sie nicht mehr haben". Ella hatte noch Hunger. Ella hat bedenklich häufig Hunger. Den Film "Liebling, jetzt haben wir ein Riesenbaby" werden wir uns jedenfalls in nächster Zeit nicht ansehen...

Die Kleine hat zwar auch noch ein anderes Problem, und das sind durchaus Bauchschmerzen, aber da verzieht sie lediglich ihr Gesicht und krümmt sich. Schreien tut sie nicht. Krebse sind zäh, heißt es, und so erträgt sie schlimme Bauchschmerzen tapfer. Aber bei Hunger versteht sie wirklich keinen Spaß. "Null Toleranz", würde man das in der Politik nennen...
Und so möchten wir die Aufmerksamkeit auf das unterste Bild des heutigen Eintrages lenken. Ella sieht vielleicht nicht so aus, doch sie befindet sich im Zustand höchsten Glückes. Sie ist satt! Gleich wird ihr noch das Mündlein geputzt und dann bäuert sie noch In Papas T-Shirt. In diesen ersten Minuten nach dem Stillen sieht sie immer ein wenig aus wie Günter Strack und kann sich kaum bewegen. Man meint, bei jeder Kopfbewegung könnte ihr die Milch wieder aus den Ohren laufen... Kurioser Weise hat Ella dann superschnell wieder Appetit.

Auf jeden Fall muss sie sich an ihrem errechneten Geburtstag (01.08.06) gegenüber einem vollreifen Neugeborenen nicht mehr verstecken. So viel wie an Land hätte sie auch im Mutterleib nicht zulegen können...




Schatz, das Kind ist satt!!!

Sonntag, Juli 23, 2006

Wenn an sich ausgeglichene Menschen Durst haben...

Ellas Paten sitzen nun wieder im Zug nach Weimar.

Während des zweitägigen Besuchs zeigte Ella eine ganz besonders ausgeklügelte Vorführung ihres Repertoires: Lieb gucken, schlafen, ausgiebiger Stuhlgang, spontanes Erbrechen, trotzdem 100 g täglich zunehmen und bedingungslose Wut bei Durst.

Gerade bei diesen Temperaturen ist für Mama schwer vorhersehbar, wann es der Prinzessin von Schlaf und Schiss dürstet. Der Durst kommt dann aber lawinengleich angerollt und muss vom ersten Warnschrei gemessen innerhalb von zehn Minuten gestillt werden, sonst wird das liebe Baby zum Terroristen.
Ähnlich dem Papa, der auch sauer wird, wenn zehn Minuten nach offizieller Bekanntgabe des Durstes oder Hungers sich um selbigen nicht gekümmert, sondern weiter nach Schuhen geguckt wird, kann die sonst so liebe Ella binnen kurzer Zeit zur Gewitterziege werden, die mit puterrotem Gesicht und väterlich geerbter Zornesfalte die eben erfahrene Ungerechtigkeit in das ganze Ruhrgebiet brüllt.

Vorhin kam der erste zögerliche Durstschrei ungünstiger Weise exakt beim Verlassen der Wohnung. Auf dem Hauptbahnhof Gelsenkirchen durfte Mama dann nicht mal mehr in den Zug mit den Paten hineinwinken, weil Frollein Durst an der Brust klebte. Vorangegangen war ein langgezogener, gällender Protestschrei, der den neuen Bahnhof in seinen Grundmauern erschütterte... Das Foto zeigt die mütterliche Brust mitsamt wütendem Kind kurz bevor das orangefarbene Kleidungsstück zur besseren Nahrungsaufnahme entfernt werden musste.

Das Ringlein, dessen Nutzen gestern noch in Frage gestellt wurde, wird noch nicht umgetauscht, denn mit viel Phantasie hat Ella vorhin damit gespielt. Das Spiel ging so: Papa hält den Ring und erklärt Ella so ungefähr die Spielregeln. Ella greift nach dem Ring. Papa zieht. Ella zieht. Beide Parteien haben den Mund sperrangelweit auf und staunen. Noch bevor ein Foto geschossen werden kann, war das Spiel beendet. Morgen geht es weiter.

Samstag, Juli 22, 2006

Kinderwagen einschweißen wegen Regen

Der schlimme Verdacht, Ella habe irgendwelche Probleme mit dem VfL Bochum scheint sich zu erhärten, denn neben dem T-Shirt des Kuschelclubs wurde nun auch das Trikot in hohem Bogen mit Auswurf bespuckt. Böse Zungen meinen, Ella hätte das Trikot regelrecht bekotzt...
Noch geben wir aber nicht auf und planen weiterhin einen Besuch im Ruhrstadion noch in diesem Jahr, damit die kleine Dame schnell Stadionluft schnuppert. Vermutlich wird sie die ganze Zeit über brechen müssen, wie sie das halt so tut, wenn sie mit dem VfL konfrontiert wird, aber da muss sie dann durch.

Noch immer sind Patentante und Patenonkel zu Besuch.
Gemeinsam konnten wir ein halbes Gewitter mit einer klitzekleinen Abkühlung bewundern. Drei Regentropfen reichten den Damen aber aus, den Kinderwagen samt Mensch darin in ein riesiges Kondom zu stülpen, dankenswerter Weise ausgestattet mit einem kleinen Bullauge zum Atmen. Dennoch roch meine Tochter danach ein wenig nach Luftmatratze oder LuMa wie hippe Menschen sagen...

Noch immer spielt Ella nicht mit ihrem Rasselring. "Diesen Rasselring benötigen sie gleich am ersten Tag, werter Herr", log die Verkäuferin bei "BabyOne". Seit jenem ersten Tag hängt nun Papa über seiner Tochter und versucht, den Ring in Szene zu setzen. Ellas Desinteresse ist riesengroß. Wenn sie morgen nicht vergnügt nach dem Ring greift und ekstatisch dabei kreischt, tausche ich das Ding um. Nicht Ella, sondern den Ring!!!

Freitag, Juli 21, 2006

Besuch

Obwohl Ella erst dann getauft werden soll, wenn sie mit der Faust auf den Esstisch hauen und mit entschlossener Miene sagen kann „Ich will jetzt getauft werden und wünsche mir zu diesem besonderen Tage einen DVD-Player“, haben wir ihr sicherheitshalber jetzt schon mal Patentante und Patenonkel gesichert. Diese sind nun für ein Wochenende zu Besuch und brachten Klein Ella statt des erhofften DVD-Players einen supertollen Schlafsack. Ella kommt zur Zeit also gerade wieder in den Genuss des Bestauntwerdens. Mama und Papa sind zwar immer noch total entzückt, aber so vorsichtig und behutsam wie der Patenonkel fahren die Eltern mit dem Kinderwagen nicht mehr über die Bordsteinkante – Ella jedenfalls hat den samtweichen Spaziergang genossen, nachdem sie zuvor regelrecht randaliert hatte.

Das Stillen ging ihr am Hauptbahnhof wohl zu schnell. Die fein zubereitete Muttermilch ergoss sich nämlich recht schnell über Papas tolles Gewürz-T-Shirt und fehlte somit in Ellas Magen. Ein Zustand, auf den Ella mit Schippchen, Glucksen und Weinen reagiert – völlig zurecht.

Heute früh kam ganz anderer Besuch. Klein Johanna, Ellas zukünftige Freundin, kam im zarten Alter von einem Jahr zum Brunch vorbei und zeigte wie riesig Kleinkinder sein können, die älter als 17 Tage sind. Johanna war jedenfalls gut neugierig auf das kleine Wesen. Ella war alles schnuppe.

Donnerstag, Juli 20, 2006

Zwei Gründe zum Feiern

Als hätte Petrus den Wunsch von Herrn Fufffich (siehe Kommentar von gestern) erhört, ließ sich das angekündigte Gewitter über Gelsenkirchen nicht blicken. Dass das mit dem erlösenden Regen heute nichts werden würde, war eigentlich schon klar, als Oma Damp aus Münster früh morgens per Telefon Regen meldete, der laut WDR-Fönfrisur ja aus Spanien kommen sollte.
Schnell den Atlas ausgegraben und festgestellt: Zwischen Spanien und Münster liegt Gelsenkirchen und in Gelsenkirchens Hitzeschild liegt Ella und gluckst in deutlich reduzierter Frequenz...
Dennoch - zu feiern gab es heute zweierlei: Zum einen hat Ella heute die 3000g-Marke um 20 Gramm geknackt und gilt nun schon als kleiner Brummer. Bald kann sie sich Windeln umschnallen, auf denen "4kg" drauf steht. Diese Gewichtsangabe bezieht sich übrigens auf das Gewicht des Windelträgers und nicht das Gewicht des Windelinhaltes, wie man vielleicht auch vermuten könnte. Diese Information gebe ich hier nur, weil es ja angeblich keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten gibt.
Noch ein bisschen Nähkästchengeplauder zum Thema Wickeln, weil ich doch hin und wieder gefragt werde, ob "es" denn "schlimm" sei. Nein, schlimm ist es nicht. Da man als Vater die Nähe des Stillens nicht erleben kann, bleibt immer noch das Popöchen, das man unter lautem Gesang und auch mal einem Applaus für die Losung reinigen kann. Ein intimer Akt - Väter brauchen das. Es ist übrigens keineswegs so, dass Muttermilch nach dem Durchmarsch durch meine Tochter völlig frei von Gerüchen wäre (wie manche Bücher behaupten), aber schlimm ist das nicht. Schlimm wird es wohl, wenn Herr Hipp mit seinem Namen zufüttert. Dann kann das Wickeln schon mal zur sensorischen Achterbahnfahrt werden...
Zum anderen brachte der Postbote heute die heiß ersehnten, vom Papa heimlich bestellten T-Shirts vorbei: So hat Mama nun ein T-Shirt mit einem tollen Spruch, der aber leider in normaler T-Shirt-Lage etwas im anatomischen Oberkörpergraben verschwindet. Und Papa besitzt endlich das, was jeder erwachsene Mann besitzen sollte. Ein T-Shirt mit Gewürzen und Musikrichtungen hinten drauf.

Übrigens: Noch immer ist Frau Mutter komplett sauer auf das Wetter und schlägt alle 21 Minuten vor, einen Spaziergang zu machen. So trage ich meine Ella in ihrer orangefarbenen Tasche jeden Tag mehrfach die Treppen rauf und runter, rein in den Park, raus aus dem Park. Danach bin ich so platt, dass ich gerne mit Ella mal tauschen würde und mich entsprechend nur noch rumschleppen und rumfahren lassen würde. Viel schlafen würde ich noch dazu...

Die morgen mitsamt Ellas Patenonkel aus Weimar anreisende Patentante sprach vorhin ins Telefon, dass Ella meine Augen hätte und vor allem die Zornesfalte ein glatter Vaterschaftsbeweis sei. Hoffen wir, dass meine Tochter meine Augen nicht mitsamt Sehstärke geerbt hat und dann auch schnell Schluss ist mit Vaters Genen. Lasst die Füße, die Nase und dann vielleicht doch noch die Augen von ihrer Mutter sein - vom Vater können ja dann die perfekten inneren Werte stammen.

Mittwoch, Juli 19, 2006

Die Gefährdeten saßen im Garten

"Besonders gefährdet sind Senioren und Kleinkinder", der gefönte Moderator im WDR guckt süfffisant in die Kamera, nachdem er ausführlich und journalistisch investigativ berichtet hat von den Gewinnern der Hitze (blöde Kinder im Freibad, die auch bei 17° ihren Spaß hätten) und den Verlierern der Hitze (alle anderen, vor allem aber Herr Schlaufenbeck, der am Hochofen in Duisburg arbeitet und sich dicke anzieht gegen die Hitze des Ofens, so richtig mit zwei paar Wollsocken, langer Unterhose und alllem Piff Paff Puff - Herr Schlaufenbeck weiß, was er tut.)
Nun, das erste heutige Bild wurde im Garten hinterm Haus geknipst und zeigt drei Menschen - zwei davon sind laut WDR-Fönfrisur besonders gefährdet. Die eine nette, aber gefährdete Person ist übrigens die Frau, die unter mir wohnt und mir jeden Tag die BILD (Thema: "Diese Hitze...") und die WAZ (Thema: "Diese Hitze...") auf die Treppe legt. Die andere gefährdete Person ist klein Ella, die heute den ganzen Tag über mit einem Hauch von nichts (Windel) bekleidet war. Die einzig ungefährdete Person auf dem Foto trug früher mal den Spitznamen "Susi Sorglos", weil sie ohne Angst mit Messer, Schere und Licht hantierte und zudem einen Fahrstil auf den Asphalt legte, den der Reiseführer "progressiv französisch" nennen würde. Ellas Papa trug vor ihrer Geburt dagegen den Spitznamen "Mr. TÜV" und stellte sozusagen den vernünftigen Gegenpart zur draufgängerischen Susi Sorglos dar.
Dies hat sich nun komplett geändert. Während Susi Sorglos aufgrund der im kühlsten Raum der Wohnung gemessenen 34° in helle Panik verfiel, Telefonate mit der Hebamme und Oma Damp führte, im Internet recherchierte und Pläne gegen die morgige Hitze (Museum, Kaufhaus, Münster - irgendwo, wo es kühl und trüb ist) schmiedete, saß Mr. Tüv mit einem "Alles nicht so wild"-Gemüt auf dem Sofa und schwitzte sorglos vor sich hin.
Daher Namenstausch: Susi Tüv und Mr. Sorglos freuen sich mit Ella auf das morgige Gewitter. Möge es richtig rumsen, Bäume entwurzeln, Kleintiere wegwehen... Jedes Grad, das dieses Gewitter dahin bringt, wo es hingehört, wird von uns beklatscht.
Wer allerdings ganz ernsthafte Tipps hat, wie eine Dachgeschossswohnung, die nur aus Außenwänden besteht, in irgendeiner säuglingsgerechten Art gekühlt werden kann, der melde sich zu Wort. Als kleine Motivation zeigt Ella noch mal ihr herzzerreißendstes Gesicht mit einer Extra-Portion Wut über das derzeitige "Omega-Hoch" (O-Ton WDR-Fönfrisur).

Hier ist es:

Dienstag, Juli 18, 2006

Erfrischende 35° - GE dreht durch...

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Berlin und Gelsenkirchen besteht darin, dass der Berliner an heißen Tagen ins Grüne fährt, sich entspannt und für ein paar Stunden mal nicht unsympathisch ist, während sich der Gelsenkirchener gegenseitig an die Gurgel springt, wenn das Thermometer mehr als 30° anzeigt.

So war es dann leider auch heute: Die Fußgängerzone der Gelsenkirchener Innenstadt glich einem Haifischbecken. Der folgende Dialog spielte sich zwischen Sinn Leffers und der SEB ab: Eine Frau mit ihrer Tochter stürzt auf eine Bank zu, auf der ein älterer Mann gerade in seine Frikadelle beißt.
Frau (20 m vor der Bank, brüllend): Schieben sie ihr Fahrrad weg, da kann keiner sitzen!
Mann: Ich kann schlecht aufstehen, ich bin behindert...
Frau (schiebt es weg, setzt sich rauchend direkt neben ihn): Dann schieb ich es weg.
Mann: Ich würde mich freuen, wenn sie nicht rauchen würden.
Frau (raucht weiter): Ich darf hier rauchen. Draußen darf ich rauchen! (zu ihrer Tochter) Ich lass mir von dem nichts sagen.
Mann steht auf und will gehen.
Frau: So behindert sind sie ja doch nicht.
Mann: Ich hoffe, sie krepieren an ihrer Zigarette.
Frau: Ich hoffe, dass sie krepieren.

Jaaaa, das sind sie - die Ruhrgebietler mit ihrem großen Herzen!

In Ellas Kinderwagen war dagegen mal wieder heile Welt. Bevor es morgen 37° werden sollen, konnte man sich heute bei 35° schließlich noch mal so richtig schön bei einem Einkaufsbummel erfrischen.

Ella (links) und Tassa (rechts)
Ein besonderer Dank geht übrigens an den vielleicht aufmerksamsten Leser dieses Blogs, einen weisen Herren namens Lars A. Dieser entdeckte scheinbar eine alte Liebe auf den Bildern und konnte per sms verkünden, dass das weiße Stofftier in Ellas Bett "Tassa" heißt und eine Kreuzung aus Kaninchen und Drachen ist. Na dann wissen wir ja Bescheid.


In der Disziplin "Stillen" ist Ella schon richtig gut. Manchmal allerdings wundern sich die Eltern. Zum Beispiel dann, wenn Ella an der Brust des Vaters nuckelt oder zwischen Milchquelle und Mündlein ihr Händchen presst, an dem sie dann wie wahnsinnig saugt.
Ein weiteres von der Still-Norm leicht abweichendes Verhalten konnte endlich einmal per Fotoknips festgehalten werden. Ellas Versuch, durch 2 Textilien hindurchzusaugen musste scheitern und endete in lautstarkem Protest.

Unmittelbar nach der Fütterung des kleinen Käfers verordnete der umsichtige Vater einen kühlenden Spaziergang. Wer an T-Shirts (C&A, 1 Euro) nuckelt, ist kurz vorm Hitzschlag!!! Und siehe da: danach ging es allen besser...

Montag, Juli 17, 2006

200 g am Kinn

Nachdem sich Ella in Gelsenkirchen-Buer einen Sonnenschirm für ihren Kinderwagen ausgesucht hatte, zeigte sie der Hebamme zuhause beim Wickeln artig, dass ihre Verdauung wieder intakt ist und sie auch schon wieder scharf schießen kann. Die Freunde der Hebamme wissen ja, welchen Beruf diese ausübt und wundern sich über leicht befleckte Kleidung nicht mehr. Profi wie sie ist, deutete sie Ellas Gesichtsausdruck auch rechtzeitig und konnte somit die absolute Katastrophe verhindern... Bereitwillig erklärte sie uns das bestaunte Phänomen: Die Luft, die den Hintern unserer Kleinen beim Wickeln umfliegt, wirke verdauungsanregend.
Da hält man kurz inne und denkt sich "Was auf dieser Welt wirkt bei meiner Tochter nicht verdauungsanregend..? Davon hätte ich dann gerne 5 Packungen - egal, was es ist".
Im Übrigen musste mal auf einem Foto festgehalten werden, wie niedlich es aussieht, wenn Ella von der Hebamme gewogen wird. Das sieht so ein bissschen aus wie auf dem Marktplatz. "Zweitausendneunhundert Gramm", schallte es aus Hebammenmund und wo der ganze Speck (+ 200g in drei Tagen!!!) hin ist, wissen wir auch schon, denn unsere Ella hat jetzt ein putziges Doppelkinn.

Sonntag, Juli 16, 2006

Die bösen Gurken

In tiefer Demut entschuldigen wir uns bei der Drogerie-Kette "dm" für die gestrigen Anschuldigungen. Dem allgemeinen Volksglauben, Eltern wüssten instinktiv, warum ihr Baby schreit, immer noch auf der Spur, machen wir nun nicht mehr die triefenden Windeln "Baby Love" für Ellas Miesepetrigkeit verantwortlich, sondern die Gurken, die über den weit geöffneten Schlund der Mutter in die Muttermilch derselben, von dort in den weit geöffneten Schlund Ellas und von dort in deren kleinen Darm gelangten. Schnell das Internet angeknipst und siehe da: Gurken gehören tatsächlich zu den 142 Dingen, die stillende Mütter nicht essen sollten.
Übertreibt das Internet?
Nicht auf dieser Blähungen-Liste standen - nach erstem Überfliegen - eigentlich nur Paniermehl und Puffreis. In jedem Fall sind Gurken aber nun tabu und Ella hat die geheimnisvollen Gurkenstoffe auch schon fast alle "ausgestoßen".
Unser Ausstellungsstück tourte heute nach Münster, wo die Uroma und begeisterte Blog-Leserin schon auf die kleine Namensvetterin wartete. Und so konnte ich endlich 4 Generationen geballter Weiblichkeit auf Uromas Couch fotografieren. Ich selber wurde dann auf dem Rückweg im Regionalexpress irgendwo im westfälischen Nichts fotografiert. Kleiner Tipp: Wer dazu neigt, mit offenem Mund zu schlafen, halte sich immer einen Säugling vors Gesicht, dem es nicht anders geht. Dem Baby wird das nämlich viel eher verziehen als dem Vater...