Sonntag, Dezember 21, 2008

Wenn die Mama nur noch sitzt und liegt...

"Ich ziehe sie jetzt aus den Verkehr", sprach Mamas Babyarzt und sorgte damit dafür, dass die Organisation der Vorweihnachtszeit mächtig ins Ruckeln kam.
Mama befand sich plötzlich im Schwangerschafts"urlaub" und hatte strengstes Bewegungsverbot.

Ella wurde das alles natürlich schnell erklärt und fragt man die Möhre, was die Mama denn so macht, so antwortet Ella wahrheitgemäß "Sitzen und Liegen", denn das ist der Zweikampf der mütterlichen Aktivität kurz bevor hier ein neuer Mitbewohner einzieht.

Ella macht zwar gute Miene zu diesem Spiel, doch ist ihr anzumerken, dass sie die Situation mit ihrer dickbäuchigen sitzenden und liegenden Mama nicht ausnahmslos super findet.
Hobby-Psychologen (Ellas Eltern) sehen in dem Kleinkind, das zur Zeit große Probleme mit dem Kinderbett hat, ein von Trennungsangst gepeitschtes Bündel, welches wahlweise als Flummi durch die Wohnung springt oder bei kleinsten Problemen anfängt zu schluchzen.

Die Sache mit dem Kinderbett haben wir ja kurz angedeutet: Ella verspricht jeden Morgen so gegen 9 oder 10 Uhr, dass sie am Abend im eigenen Bett schlafen wird. Manchmal lehnt sich die Möhre so weit aus dem Fenster, dass sie schon den Mittagsschlaf im eigenen Bett ankündigt.

Direkt politisch wird es, wenn es an die Umsetzung der Versprechen ("Yes, I can") geht. Am Abend nämlich, wenn es draußen dunkel wird und Mama immer noch im Wohnzimmer liegt, will man vom eigenen Bett nichts wissen. Man windet sich beim Ins-Bett-Geh-Ritual und schindet Zeit ("noch mal was trinken", "Mama noch einen Kuss geben", "nochmal aus dem Fenster gucken"), wo man kann.
Am Schluss ist es immer dasselbe: Ella liegt entweder im Bett von Mama und Papa oder sieht sich - wie gestern Abend - noch einen Film im Wohnzimmer an.

"Ella, wir gucken jetzt einen Film", sagte Papa und beging damit einen Fehler, denn Ella erwartete vom Begriff "Film" spürbar etwas anderes als das ernste und ruhige deutsche Filmdrama, das der ZDF-Dokukanal da zeigte. Ella fragte die erste halbe Stunde stets: "Welchen Film?", weil sie nicht glauben konnte, dass die Antwort von Mama und Papa ("Den da!") schon alles sein sollte. Ella erwartete kindgerechtes Mondbär-Gehampel auf dem Bildschrim.
Noch heute Morgen auf dem Weg zur Kita murmelte sie fassungslos: "Ein gaaaanz ruhiger Film".

Gestern schraubte Ella mit Mama und Papa das Bettchen für ihr Brüderchen zusammen. "Ich habe mit Miet-Opa Jürgen schon ein Möbelstück zusammengestetzt. Dann kann ich das auch mit Ella", hieß es zuversichtlich aus des Vaters Mund. Und siehe: Neben dem Bett von Mama und Papa befindet sich jetzt ein Babybett. Es liegt die Vermutung nahe, dass wir aufgereiht wie die Beatles demnächst zu viert auf engstem Raum liegen. Denn Ella wird wohl in dieser schwierigen Phase kaum ausreichend Freundschaft mit ihrem eigenen Bett schließen, dass sie Mama und Papa mit dem Bruder allein lässt.

Der Ella-Blog meldet sich zwischen den Jahren wieder. Bis dahin wünschen wir allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest. Drückt uns die Daumen, dass Ellas Bruder frühestens im übernächsten Blog-Eintrag die große Bühne betritt. Es soll doch ein 2009er werden...

Oma Münster sind die Karussell-Fotos gewidmet: Schließlich hat sie die drei Fahrten (Hubschrauber, Feuerwehr und Trecker) bezahlt, als Ella noch Angst vor Karussells hatte. Diese Angst hat Ella jauchzend besiegt.

1 Comments:

At Dezember 22, 2008 12:59 PM, Anonymous Anonym said...

Oma Münster dankt für die Karussel-Fotos und freut sich sehr! ;-))))))

 

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