Sonntag, August 31, 2008

Medienkompetentes Kind von Steine fressenden Eltern

Dieser Blog-Eintrag, der mit der Beschreibung eines blutigen Unfalls auf dem Spielplatz enden wird, soll auch mit einer Spielplatz-Szene beginnen.
Es lag ein paar Wochen zurück: Ella spielte im Sand, während ihre Eltern mit einer Altonaer Konkurrenz-Mutter ins Gespräch kamen.

Als das Thema "Erziehungsstil" zwangsläufig aufgetischt wurde, sahen Ellas Eltern bald recht blass aus: Die Konkurrenz-Mutter dozierte über den Gebrauch des Fernsehapparates in Anwesenheit von Kleinkindern.
Sie lasse, sprach sie, hier und da auch mal aus Versehen den Fernseher laufen, wenn ihr Kind im Zimmer ist. Ein schlechtes Gewissen habe sie aber schon. Ein anderes Kind, von dem sie weiß, habe allerdings sogar schon eine Lieblingssendung, nämlich "Heidi" und dieses Kind schaue immer gerne den Heidi-Vorspann, doch bei Lichte betrachtet, so die Konkurrenz-Mutter, sei das mit "Heidi" gar nicht so schlimm, denn die Sendung stamme schließlich aus einer Zeit, in der in Zeichentrickfilmen nur etwa alle 10 Sekunden das Bild wechselt.

Ellas Eltern, wie gesagt bereits erblasst, schwiegen und schritten anschließend nachdenklich nach Hause, mit Ella natürlich.

Ella würde das Kind, das den Heidi-Vorspann liebt, als lächerlichen TV-Anfänger deklarieren. Ellas Fernseherfahrung ist immens! Gegen 18:10 kann man sie mit den Füßen scharren und "Simpsons" murmeln sehen. Diese Serie, im Übrigen mit recht rascher Bildfolge, ist Ellas absolute Lieblingsserie. Danach heißt es "Kochen Kucken", denn Mama liegt zwischen 19:00 und 20:15 immer apathisch auf dem Sofa und schaut zu, wie andere Leute auf VOX kochen. Ella guckt zu und lässt sich vom Fernseher einlullen, bis das Ins-Bett-Gehen ein wahres Kinderspiel für alle Beteiligten wird.
Manche Leute mögen dies verurteilen. Die dynamische Kleinfamilie findet, dass eine derartige Erziehung den Kindern sogenannte Medienkompetenz vermittelt und hat - seit sie das so sieht - gar kein schlechtes Gewissen mehr.

Ellas Medienkompetenz stößt seit Kurzem sogar in noch tollere Dimensionen vor. Ella kann schon im Internet Tierbilder anfordern und dann mit der Maustaste anklicken, sodass sie schön groß werden. Ähnlich wie die Mimi aus dem Schlager nie ohne Krimi zu Bett geht, geht unsere Möhre nicht schlafen, ohne im Internet noch nach - in dieser Reihenfolge - Eisbär, Elefant und Auto gegoogelt zu haben. Auch hier: Manche mögen das schelten. Wir sagen: Ella hat mehr Internet-Erfahrung als ihr Opa und kann schon mehr Bundesligawappen erkennen als ihre Oma.

Von insgesamt neun Bundesligaclubs kennt sie nämlich nun das Wappen. Ein wahres Fest war gestern die Sportschau, die Ella - medienkompetent - selbstverständlich in voller Länge sah: "Mama Schalke! Papa Bochum!", brüllte Ella als das Familienderby angesagt wurde und im Hintergrund die Wappen prangten.
"Da! Ich!", hieß es, als das Leverkusener Wappen leuchtete. Bayer Leverkusen ist nämlich nach wie vor Ella Lieblingsbundesligist.

Auf den nächsten Berlin-Besuch wird man sich freuen dürfen, wenn Ella auf den Hertha-Aufnäher des üblen Typen in der U-Bahn deutet und spricht: "Guck mal Papa: Iiiiiiiiih Baaaah".

Und nun muss dieser Text noch einmal zum Spielplatz schwenken, wo Ella ein tolles Paten-Wochenende ausklingen lassen wollte.
Beim Absteigen vom Bobbycar jedoch verunfallte das Kleinkind in des Vaters Rücken. Als er sich umdrehte, fand er sein Töchterchen weinend auf dem Boden. Zum zweiten Mal in Ellas Leben hat sie ein wenig geblutet. Papa rannte schnell nach Hause und holte Pflaster und Gummibärchen.

Danach stellte Ella ihre Eltern bloß: Ella spielte Eisverkäuferin und brachte Mama und Papa immer wieder ein paar Sand- und Steinbrocken und sagte beispielsweise "weißes Eis" oder "gelbes Eis". Mama und Papa taten dann natürlich stets so, als würden sie das Gebrachte mit Wonne verspeisen.
Schließlich kam Ella wieder mit einer Hand voller Steine an. Papa und Mama taten mal wieder so, als würden sie diese genüsslich verschlingen. Entsetzt starrte Ella ihre Eltern an und sagte: "Nicht Mund. Steine!!!".

Der abrupte Wechsel von der Spielebene in die Realität hielt den Steine kauenden Eltern einen fiesen Spiegel vors Gesicht. Ella konnte einfach nicht fassen, dass ihre Eltern tatsächlich Steine essen wollten...

Sonntag, August 24, 2008

Ella ruft "Altona" und Mama dichtet

Ella hat in diesen olympischen Tagen das Bodenturnen für sich entdeckt. Sie beherrscht medaillenverdächtige vier Übungen (Fahrrad, Kerze, Brücke, Purzelbaum), die sie ausgiebig im elterlichen Bette übt.
Überhaupt ist dieses Möbelstück in den letzten Wochen zu Ellas Tobe-Arena geworden. Gerne lässt sich die Möhre dort auch abkitzeln. Heute allerdings ist Ella die Idee gekommen, dass auch sie mal jemanden abkitzeln könnte, zum Beispiel die Mama oder den Papa.
Grobmotorisch wie sie aber nun einmal ist, mutiert Ellas Kitzeln zu einem Kneifen und Grabschen.
Ihrem Sternzeichen Krebs absolut entsprechend kneift Ella dann in den Gesichtern und Oberkörpern ihrer Eltern herum und freut sich, wenn ihre Opfer wimmern und jammern.

Das recht unausgewogene Verhältnis der dynamischen Kleinfamilie zu Hamburg lässt sich an dieser Woche recht schön zeigen: Sagte Ellas Mama am Donnerstagmorgen noch am Frühstückstisch wörtlich, dass sie die Stadt Hamburg gerne mit Affenscheiße bewerfen würde, bejubelte die Kleinfamilie schon am darauffolgenden Sonntag das Fußballteam von Altona 93.

Das Spiel war sehr torreich, sodass Ella sehr gut erklärt werden konnte, worin der Sinn eines Fußballspiels besteht. Weinte Ella bei den ersten Torjubeln und Anfeuerungsrufen, verstand sie recht schnell, dass um sie herum alle immer nur "Altona" riefen.
Ella, die ihr Altona ja über alles liebt, freute sich, den tiefen Sinn des Anfeuerns verstanden zu haben. Papa klärte schnell auf, wer auf dem Rasen die Altonaer und wer die Doofen sind und schon sah man in der zweiten Halbzeit das in den ersten 45 Minuten noch schluchzende Kind laut "Altona! Altona! Altona!" rufen, als alle anderen Fans schon resignierten.
Und dann fiel das 4:3 für Altona tatsächlich noch. Ella - mitten im Fanblock - wurde vom Papa hochgeschleudert und freute sich mit allen anderen! Altona hat gewonnen und Ella hat das kapiert. Man kann sie fragen, wer gewonnen hat. Sie weiß es. Sie ruft auch immer noch "Altona! Altona!" - ein echter Fan eben.

Da der Gegner von Altona 93 aus einer Gegend Deutschlands kam, in der die Menschwerdung noch weniger weit fortgeschritten ist, konnte man den Stadionbesuchern im Übrigen nur alkoholfreies Bier reichen um allzu animalisches Verhalten zu verhindern.
Wie Ella diesen Umstand fand, verdeutlichte sie mit einem gekonnten Kick gegen einen bis zu dieser Sekunde randvollen Becher "Holsten alkoholfrei". Die spaßfreie Brause sickerte trist in den Altonaer Boden...

Den Abschluss der letzten Sommerferienwoche bildete ein schönes Sprichwort, gesprochen von Ellas Mama.
Besser gesagt: Ein schönes halbes Sprichwort, denn es kann nicht als erfolgreich zu Ende gereimt bezeichnet werden.

Vorgeschichte: Papa stellt mit Hilfe seiner messerscharf urteilenden Nase fest, dass Ellas Windel voll ist.

Unfertiges Sprichwort, von Ellas in Töpfen rührender Mama performt: "Wer zuerst es hat gerochen, der muss es aus der Bux'..."

Wer weiß, wie man hier geschickt vollendet, der melde sich bitte bei Ellas Mama. Die hat den Spruch nämlich noch immer nicht zuende gebracht, obwohl der Papa schon längst Ellas Bux' wieder in Ordnung gebracht hat.

Sonntag, August 17, 2008

Magnetpins

Die Tankstellenkette ARAL versteht es, Ellas Papa immer wieder mit ein paar Gimmicks in die Shops zu locken. Vor etwa zwei Jahren bekam Ellas Papa zum Beispiel für jede bei ARAL gekaufte Bierdose einen Magnetpin, den das Wappen eines Fußballbundesligisten ziert.

Seit ein paar Tagen ist Ella nun in dem Lebensabschnitt, in dem man auf Magnetpins steht, was sich mit den 18 Bundesligawappen natürlich sinnvoll verbinden lässt.

Ella trumpft groß auf in der Welt der Bundesliga-Wappen. Zum Frühstück reicht sie Mama immer das Schalke- und Papa das Bochum-Wappen, natürlich nicht ohne die beiden Ruhrpottvereine zu benennen. Auch deutet sie bei der Frage "Wen mag denn Christian?" auf das Signet Mönchengladbachs und bei der Frage "Wen mag Manja?" auf das des VfB Stuttgarts. Den staunenden Paten werden wir unser schlaues Kind am übernächsten Wochenende vorführen wie einen Schimpansen im Zirkus!

Was weiß sie noch über die Bundesliagwappen? Sie weiß, welches Wappen zu Hamburg gehört und kann auf die Frage "Ella, was ist ganz doll doof und iiiih und bah?" auch zwei Embleme (Hertha und Dortmund) bringen, die diese Frage durchaus wahrheitsgemäß beantworten. Freiwillig hinzu fügt sie immer noch Energie Cottbus und Bayern München, was Mama und Papa auch absolut in Ordnung finden.

Ach ja: Und Ellas erster eigenständig gewählter Lieblingsverein ist damit auch entlarvt: Bayer Leverkusen - die mit den zwei Löwen im Wappen.

Das Wochenende war durchaus exotisch, denn man hatte überhaupt keine Termine oder Besuche. Nach einer kurzen Schrecksekunde entwarfen Ellas Eltern aber ein astreines Wochenendprogramm, das den Besuch der weltgrößten Hollywood-Schaukel und eines Straßenfestes (Samstag) und einen Tagesausflug nach Schwerin (Sonntag) vorsah.

Prägend für Ella war am Samstag vor allem die Karusselfahrt im blauen Benz: Zunächst wollte sie nicht einsteigen, schrie aber laut "DOCH" als sich die Eltern achselzuckend vom Karussel entfernten.
Man fuhr im Anschluss drei Runden: Die erste Runde grimmig abwartend, die zweite vor Freude strahlend und die dritte lässig mit Ellbogen aus dem Fenster lehnend.
Schwerin hingegen bleibt Ella im Gedächtnis als die Stadt, in der man Biene Maja - Eis essen kann.
Noch Stunden später musste berichtet werden (auch telefonisch), dass man die Augen von Biene Maja gegessen habe, im Übrigen mit dem Mund, und dass diese ganz toll geschmeckt hätten.
Das ist also Schwerin. Ein Schloss gab es dort auch. Ella fand es ganz schön und hörte sich gerne an, dass dort Prinzessinnen leben.

"Bist du denn auch eine Prinzessin?", fragte Papa die Möhre.
"Nein. Kind", antwortete Ella humorlos, aber korrekt.

Ella ist übrigens jetzt so groß, dass sie super einschlafen kann. Wir haben daher die drei Stäbe aus Ellas Bett wieder entfernt. Man ist nämlich jetzt so vernünftig, dass man diese Gelegenheit nicht mehr frech ausnutzt.
Vielmehr bleibt man artig liegen, bis man einschläft. Erst spät nachts oder auch erst morgens stapft man jammernd und schimpfend durch die halbe Wohnung um ins elterliche Bett zu klettern.

Sonntag, August 10, 2008

Von Gummibären und Bärten

Das Ergebnis eines kleinen Eltern-Bilanzgespräches am heutigen Abend war folgendes: Manche pädagogischen Maßnahmen erweisen sich als richtig, andere als eher unglücklich.

Zu letzteren muss Papas "Heilungsmethode" genannt werden, nach der der kleinen Ella immer ein Gummibärchen auf die Stelle gelegt wird, an der sie "Aua" hat.
Eigentlich ist das ja eine total tolle Sache: Kind läuft gegen den Schrank. Aua. Gummibärchen. Schmatz. Kein Aua mehr...

Momentan ist Ella allerdings schon in einer geistigen Verfassung, dass sie die Sache als Weg zu sonst verborgenen Schätzen erkannt hat.
Es fing damit an, dass Ella bereits in Sekunde eins des Wehklagens nach einem Unfall das Wort "Gummibär" in den Schrei hineinmixte.
"Geht ja ganz schön schnell, diese Forderung, wo der Schrank noch wackelt, gegen den sie eben lief", dachten sich die Eltern. In Phase zwei dieses Missbrauchs (dieses harte Wort muss wohl verwendet werden) wurden Schmerzen simuliert.

Nichts geschah. Plötzlich ein gellender Schrei. Ella hat Schmerzen. "Gummibär!" und schon ist Ella geheilt und kaut selig. Im Übrigen schreit sie nicht mehr unbedingt "Gummibär!" - das ist viel zu viel Aufwand. Schließlich weiß sie, dass die Gummibärchentüte direkt neben der Mikrowelle liegt, wie in jedem westlichen Haushalt, so dass auch durchaus nur mal eben dorthin gedeutet wird um die Gelatine zu ordern.

Phase drei ist nun wirklich bedenklich: Ella riss den Mund auf, schlug vorsichtig mit den Zähnen gegen die Tischkante, weinte und forderte ein Gummibärchen. Bekommen hat sie keines, da der Schiedsrichter (Mama) eindeutig auf Schwalbe entschieden hat.
Hier ist ein Mensch vor Selbstverstümmelung zu bewahren. Es gab daher kein Gummibärchen für diese äußerst dumme Aktion unserer Tochter.

Passend zum Thema hat Ella übrigens in einem Feinschmeckerlokal, dessen Namen wir beschämt verschweigen, ein Gerät mitsamt Junior-Tüte erhalten, das in der Lage ist, exakt einen Song abzuspielen. Ella erhielt den einzig angemessenen Song, welcher in etwa so geht: "Ich bin ein Gummibär, bin ein Gummibär, bin ein Gummi, bin ein Gummi, bin ein Gummibär."

Ellas Eltern erhöhten die Feierlichkeiten, indem sie zu diesem Meisterwerk jahrhundertealter Musikgeschichte attraktiv tanzten.
Auch Ella begann nun, mit Armen zu schlackern und Po zu wippen. Bei Ella, von den Proportionen her einem Gummibären im Übrigen nicht unähnlich, erlangte der Tanz Perfektion.

Ella fuhr mal wieder durch die Nation. Berlin hieß das Ziel, wo Omaopa (neuerdings ein Wort) Geburtstag feierten. In noblem Saale speiste man vom Buffet und spielte mit den anderen Vertretern der next generation. Eine Mutter der Konkurrenz bemerkte schließlich: "Ella sieht lustig aus". Nur Stunden später mussten sich Ellas Eltern anhören "Ach, Ella heißt eure Tochter? Das ist ja mal ein unspektakulärer Name."

Obwohl beide Sprecher sich im Anschluss mühsam aus dem von ihnen verzapften Schlamassel winden und somit die Zornesfalten der Möhren-Eltern glätten konnten, bleibt dieses triste Fazit des Berlin-Wochenendes: Für den Osten Deutschlands ist Ella unspektakulär und sieht lustig aus...

Nebenbei wird demnächst eine tolle Foto-Ausstellung in Altona eröffnet. Titel "Kleinkind simuliert historische Bartträger". Hier zeigen wir als Vorgeschmack schon mal Ellas Version von Francis Drake.
Dali, Beck, Hitler und Bud Spencer sollen folgen...

Sonntag, August 03, 2008

Fünf Minuten mit dem Bräutigam

Ella besitzt seit ein paar Wochen eine Gummimatte, in der die 26 Buchstaben des Alphabets eingestanzt sind und mit der man herrlich puzzeln kann. Mama und Papa ergriffen die pädagogische Steilvorlage umgehend und sangen Ella immer das ABC-Lied vor, während Ella puzzelte. In Münster, wo Mama das ABC beigebracht wurde und Berlin, wo Papa das ABC lernte, existieren zwar feine Unterschiede bezüglich der Melodie (Version Berlin: ... U, V, W - Pause - X - Pause - Y und das Z; Version Münster: ... U, V - Pause - W, X, Y und Z), aber Ella, die dank englischen Kita-Songs auch schon mal auf einen Affen deutet und "Monkey" sagt, kann das wohl trennen im Kopf.

Im Urlaub aber geschah folgendes: Das Z, jenes Final des Alphabets, zerbrach aufgrund recht unwirschen Puzzelns in zwei Teile. Der entsetzten Ella wurde erläutert, dass das Z Aua habe.

Diese infantile Erklärung fliegt Mama und Papa seitdem um die Ohren. Ella singt nämlich das ABC-Lied. Und dezenter Weise umgeht sie die Stelle, an der die Melodien von Mamas ABC-Lied und Papas ABC-Lied auseinander gehen. Ella singt: "A, B, C, Z aua".

Neuerding quasselt Ella nicht nur drauf los, sondern sie stellt auch Fragen. Dabei - das weiß sie - muss die Satzmeldodie in unserem Sprachraum gen Fragezeichen ein wenig nach oben zeigen.
Ella übertreibt dies momentan ein wenig. Sie setzt nämlich schon beim Beginn der Frage recht hoch an und hat dann bei konstant steigender Satzmelodie große Mühe, das letzte Wort überhaupt noch in einer für Menschen hörbaren Frequenz zu formulieren.
Sie kann von Glück reden, dass ihre Fragen bislang noch recht kurz sind, wie zum Beispiel "Kleiner Buggy mitnehmen?".

Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie uns fragt: "Findet ihr es nicht auch erstaunlich, dass das Z meiner Buchstabenplatte in zwei Teile zerborsten ist und es mittlerweile dem N, welches genau betrachtet eine auffallend ähnliche Formung wie das Z aufweist, genauso geht?", muss sie den Anstieg ihrer Satzmelodie bei Fragen jedoch erheblich drosseln, sonst wäre im oben genannten Beispiel schon beim Wort "erstaunlich" nur noch ein Fiepen zu hören und die Fragende spätestens beim Wort "mittlerweile" kollabiert.

Und dann immer wieder Dänemark.
Nur zur Erinnerung: Ella war lediglich für etwa 4 Stunden des Urlaubs in Dänemark - davon hat sie übrigens knapp zwei geschlafen und hatte weitere 80 Minuten äußerst schlechte Laune.
Und dennoch quasselt sie von Dänemark, wo sie kann.
"Tschüss Mama" - "Wo gehst du hin?" - "Danamaak". Täglich hören wir diesen Dialog mehrfach... Man fragt sich: Was, denkt Ella, verbirgt sich hinter Dänemark?

Nachdem Ella nun schon in Weimar auf der kirchlichen Trauung ihrer Paten war und in Berlin auf der Taufe ihres Cousins, betrat sie gestern wieder mal ein Gotteshaus. An der Ostsee heirateten Ellas derzeit beste Freunde: Jan und Kitti.
Voller Eifersucht musste sie miterleben, wie Kitti sich mit anderen Menschen unterhielt und mitunter weit von Ella entfernt saß. "Meine Kitti", schrie Ella dann durch Kirche und Lokal. Und tatsächlich: Der Bräutigam knappste sich fünf Minuten von seiner eigenen Hochzeit für Ella frei und ging mit ihr auf den Spielplatz.

"Jan", sprach Ellas Vater, "Du kannst doch nicht einfach deine eigene Hochzeit verlassen". "Doch", sagte dieser mit Ella gen Rutsche laufend, "da passiert doch sowieso grade nix."

Ella sah das auch so. Und nach dem Schaukeln und dem leckeren Buffet-Essen sah man Ella noch auf der Tanzfläche mit den Armen im Takt schlackern...

Übrigens ist sie nicht wie üblich mit der Bahn angereist, sondern mit dem Car-Sharing-Auto, das Ellas Eltern erstmals ausprobierten. Ella hat es recht voreilig ins Herz geschlossen und zeigte allen Hochzeitsgästen das Gefährt. "Mein Auto ist silber", sprach Ella dann gelehrt, ohne zu ahnen, dass "ihr" Auto bereits am nächsten Tag wieder in andere Händen gegeben wurde.