Sonntag, August 17, 2008

Magnetpins

Die Tankstellenkette ARAL versteht es, Ellas Papa immer wieder mit ein paar Gimmicks in die Shops zu locken. Vor etwa zwei Jahren bekam Ellas Papa zum Beispiel für jede bei ARAL gekaufte Bierdose einen Magnetpin, den das Wappen eines Fußballbundesligisten ziert.

Seit ein paar Tagen ist Ella nun in dem Lebensabschnitt, in dem man auf Magnetpins steht, was sich mit den 18 Bundesligawappen natürlich sinnvoll verbinden lässt.

Ella trumpft groß auf in der Welt der Bundesliga-Wappen. Zum Frühstück reicht sie Mama immer das Schalke- und Papa das Bochum-Wappen, natürlich nicht ohne die beiden Ruhrpottvereine zu benennen. Auch deutet sie bei der Frage "Wen mag denn Christian?" auf das Signet Mönchengladbachs und bei der Frage "Wen mag Manja?" auf das des VfB Stuttgarts. Den staunenden Paten werden wir unser schlaues Kind am übernächsten Wochenende vorführen wie einen Schimpansen im Zirkus!

Was weiß sie noch über die Bundesliagwappen? Sie weiß, welches Wappen zu Hamburg gehört und kann auf die Frage "Ella, was ist ganz doll doof und iiiih und bah?" auch zwei Embleme (Hertha und Dortmund) bringen, die diese Frage durchaus wahrheitsgemäß beantworten. Freiwillig hinzu fügt sie immer noch Energie Cottbus und Bayern München, was Mama und Papa auch absolut in Ordnung finden.

Ach ja: Und Ellas erster eigenständig gewählter Lieblingsverein ist damit auch entlarvt: Bayer Leverkusen - die mit den zwei Löwen im Wappen.

Das Wochenende war durchaus exotisch, denn man hatte überhaupt keine Termine oder Besuche. Nach einer kurzen Schrecksekunde entwarfen Ellas Eltern aber ein astreines Wochenendprogramm, das den Besuch der weltgrößten Hollywood-Schaukel und eines Straßenfestes (Samstag) und einen Tagesausflug nach Schwerin (Sonntag) vorsah.

Prägend für Ella war am Samstag vor allem die Karusselfahrt im blauen Benz: Zunächst wollte sie nicht einsteigen, schrie aber laut "DOCH" als sich die Eltern achselzuckend vom Karussel entfernten.
Man fuhr im Anschluss drei Runden: Die erste Runde grimmig abwartend, die zweite vor Freude strahlend und die dritte lässig mit Ellbogen aus dem Fenster lehnend.
Schwerin hingegen bleibt Ella im Gedächtnis als die Stadt, in der man Biene Maja - Eis essen kann.
Noch Stunden später musste berichtet werden (auch telefonisch), dass man die Augen von Biene Maja gegessen habe, im Übrigen mit dem Mund, und dass diese ganz toll geschmeckt hätten.
Das ist also Schwerin. Ein Schloss gab es dort auch. Ella fand es ganz schön und hörte sich gerne an, dass dort Prinzessinnen leben.

"Bist du denn auch eine Prinzessin?", fragte Papa die Möhre.
"Nein. Kind", antwortete Ella humorlos, aber korrekt.

Ella ist übrigens jetzt so groß, dass sie super einschlafen kann. Wir haben daher die drei Stäbe aus Ellas Bett wieder entfernt. Man ist nämlich jetzt so vernünftig, dass man diese Gelegenheit nicht mehr frech ausnutzt.
Vielmehr bleibt man artig liegen, bis man einschläft. Erst spät nachts oder auch erst morgens stapft man jammernd und schimpfend durch die halbe Wohnung um ins elterliche Bett zu klettern.