Blick in die Zukunft: "Ich muss doch noch schneiden"
Ella ist in
In Dortmund befindet sich ein Häuschen, in welchem Tom (1) und Johanna (3) leben. Ella war an diesem Wochenende demnach das "Zwischenkind", das im Übrigen auch recht schnell erkannte, dass es sinnvoller ist, sich an den Älteren zu orientieren und den Jüngeren deutlich weniger Aufmerksamkeit zu schenken.
So sah sich Ella ihrem Abbild aus der Zukunft gegenüber. Johanna nämlich ist zumindest vom Hinterkopf her, nicht von der kleinen Möhre zu unterscheiden und auch in manch anderer Hinsicht waren sich die Damen des Hauses recht ähnlich.
"Das dritte Lebensjahr ist viel angenehmer als das zweite", sprach die Mama von Johanna noch in die erleichterten Gesichter von Ellas Eltern, doch schon bald zeigte Johanna der versammelten Mannschaft, dass auch Dreijährige zu überraschendem Verhalten neigen.
Johhanna schneidet nämlich sehr gerne. Anstatt ins Bett zu gehen, sitzt die Dame dann meditativ auf dem Sofa oder Bett und schneide
Ella fand das alles hochinteressant. Nachdem die Fronten geklärt wurden ("Das ist MEIN Papa, das ist MEINE Mama"), verstanden sich die beiden Mädels ganz prächtig und genossen die Vorzüge eines aufstrebenden Haushalts in Form von hauseigenem Garten mit Schaukel, Rutsche und Sandkiste und einem recht voluminösen Kinderzimmer mit zahlreichen Attraktionen. Tom derweil personifizierte die Vergangenheit und hielt sich die gesamten 39 Stunden, die wir in Dortmund waren, an seinem Plastik-Bagger fest.
Auf den beiden Zugfahrten spielte Ella wieder "süßes Kind". Zunächst einmal wird sie schon auf dem Weg zum Behnhof stets beklatscht, wenn sie ihren roten Koffer zieht. Mama und Papa haben sich schon so sehr an das Bild der reisenden Möhre gewöhnt, dass sie die Komik, die in einem Koffer ziehenden Kleinkind scheinbar steckt, nicht mehr so recht erkennen.
Auf der Hinfahrt dann zeigte Ella neue Bestleistungen im Durchqueren der I
Unter Armen durchflitzend und hier und da ein störendes Bein einfach wegstoßend brauchte Ella vom einen Ende der vollbesetzten Waggons zum anderen nur etwa acht Sekunden. Ohne Schuhe.
Mama und Papa keuchten in deutlichem Abstand und unter anerkennenden Blicken der Mitreisenden hinterher.
Wäre Ella ein bisschen größer, so hätte auch die Lichtschranke an den Türen zum Nachbarwaggon die Anwesenheit des ungeduldig wartenden Kindes bemerkt und die Tür geöffnet. So aber hatten Mama und Papa an jeder Tür die dringend notwendige Gelegenheit, Ellas Vorsprung aufzuholen
Auf der Rückfahrt nach Altona suchte Ella etwa bis Bremen den idealen Schlafplatz im vollbesetzten Abteil.
Sie fand ihn schließlich unter (!) der Sitzbank. Auf dem kargen PVC der Deutschen Bahn schlief Ella dann bis Hamburg-Harburg.
Dort ertönte zur Verwunderung aller Abteilinsassen eine Stimme von unten: "Zug hält an".
Ella war wieder wach und fügte ihrer Serie "Unrealistische erste Sätze nach dem Aufwachen" eine weitere feine Episode an.