Außergewöhnliches, nur Außergewöhnliches
Allein die nackte Auflistung der Ereignisse, welche die zurückliegende Woche einem Altonaer Kleinkind bot, würde den heutigen Blog-Eintrag füllen. Liebe zum Detail ist also gar nicht nötig.
Überspringen wir dreimal Alltag: Einen unbedeutenden Montag, einen austauschbaren Dienstag, einen ordinären Mittwoch und erwähnen nur, dass es auch an diesen Tagen laut Ella wieder Nudeln mit bunter Soße in der Kita gab, wir die Kita-Leiterin mit dem von uns bemerkten Essens-Skandal konfrontierten und diese sich herausredete und behauptete, es habe u.a. Hühnerfrikassee gegeben, woraufhin wir nur meinten, in diesem Falle eher unserer Tochter als irgendeiner dahergelaufenen Erzieherin Glauben schenken werden.
Dann überstürzten sich die Außergewöhnlichkeiten.
Ellas Kita machte am Donnerstag einen Ausflug in den Zoo. Ellas Berichterstattung am Nachmittag offenbarte einmal mehr ihr fotografisches Gedächtnis: Einige Tiere habe man gesehen, gestreichelt habe man aber nur ein einziges - einen Eisbären. "Oha", dachten da die Eltern.
Im Zoo sorgte Ella im Übrigen dafür, dass sie von den erwachsenen Begleitern die meiste Aufmerksamkeit aller Kinder erhielt.
Ella, so die genervte Gruppen-Leiterin, sei das einzige Kind, das ständig weg renne, und dem es erstaunlich egal sei, ob irgendjemand folgt.
Dieser Missstand ist uns auch schon aufgefallen. Laut dachte Ellas Mama darüber nach, Ella ein "Geschirr" anzulegen, also eine Art Hundeleine. Aber als Ellas Papa deutlich machte, dass er das gar nicht so schlecht findet, stellte sich heraus, dass Ellas Mama dies nur ironisch meinte. Peinlich für den Papa...
Tags drauf hatte Ella ihren zweiten Geburtstag. Wie schon Weihnachten musste sie nach Betreten des Festzimmers zunächst weinen. Erst als die schreckliche Girlande abgehängt wurde, traute sich Ella zu ihren Geschenken. Mittlerweile hat Ella auch die Präsente des erweiterten Familienkreises in Empfang genommen und ist nun Inhaberin von folgenden Dingen: Puzzle, Bademantel, Schaukelelefant, Puppen-Buggy (ohne Puppe), Märchen-CD, Mondbär-T-Shirt und vielem mehr.
Der Geburtstag wurde bei strömenden Regen kleinkindgerecht verbracht. Man enterte einen Indoor-Spielplatz und versuchte sich gegen Riesenkinder durchzusetzen. Als Mama sich beschwerte, wurden die Riesenkinder verscheucht und Ella konnte endlich hüpfen.
Am gestrigen Samstag machten Ella und ihr Papa einen Ausflug zu Baby Jonathan (Spitzname "Morchel") nach Grömitz. Man lernte den Ostseestrand und das Wasser kennen und lieben. Die bald nahenden Ferien in Glücksburg dürften ein voller Erfolg werden, so sehr, wie Ella das Grömitzer Wasser guthieß.
Gemeinsam mit den Erwachsenen bestaunte Ella neben dem tollen Strand auch die echsenähnliche Eleganz des kleinen Jonathans und genoss den schönen Tagesausflug.
Zu guter Letzt kamen auch noch sämtliche Großeltern und Miet-Großeltern nach Altona zu Besuch und feierten Ellas Geburtstag.
Ella liegt nun völlig fertig im Bett und freut sich auf eine ganz gewöhnliche Woche.
So gewöhnlich wird sie aber doch nicht, denn Papa muss auf Klassenfahrt.
Ella und Mama sind fünf Tage allein. Ob das gut geht? So ohne Geschirr.
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home