Vitamine für Papas Laptop
Immer noch leidet Ella an Farbverwirrung. So konnte man heute einem Dialog lauschen, den man seltsam finden müsste, wüsste man nicht um Ellas Fehlprogrammierung der Farben-Namen. Der Dialog fand ungefähr im Türrahmen der Badezimmertür statt und kann thematisch mit dem Wort "Zahnpastawahl" beschrieben werden.
Ella hatte sich nämlich mal wieder die Zähne zu putzen. Ihre innig geliebte quietschrote Pasta war nun endgültig alle, der Ersatz war humorlos weiß und schmeckte nicht mehr nach Ekel-Himbeer, sondern nach Ekel-Kaugummi. Bis zu diesem Geschmackserlebnis kam es aber nicht, da Ella die weiße Zahnpasta kategorisch und voreingenommen ablehnte. Zu erkennen war dies unter anderem daran, dass sich das Kind - Kopfverletzungen billigend in Kauf nehmend - auf den Boden warf, mit dem Kopf gegen Türrahmen stieß, allein um der weißen Zahnpasta zu entgehen.
Glücklicherweise befand sich aber in der Urlaubs-Tasche noch eine Zahnpasta-Tube. "Yes, rot." dachten die Eltern, während die Gelee-Masse auf Ellas Bürste schwappte. Zahnpasta rot. Ellas Welt wieder in ihren Fugen.
Am nächsten Tag wurde Ella dann (völlig überflüssigerweise) die Frage gestellt: "Ella - welche Zahnpasta? Rot oder weiß?" - Ellas Antwort: "Blau". Dann Mama wieder: "Okay. Alles klar. Rot."
Wer diesen Dialog "irgendwie komisch" findet, der lese sich den vorherigen Blog-Eintrag durch und schweige.
Ellas politischer Beitrag zur Debatte, ob Rentner ärmer seien als junge Eltern, war eine aufgelöste Vitamin C - Tablette, die Ella in Papas Laptop goss. Ellas Eltern sahen sich schon um einige hundert Euro beraubt und in unverschuldeter Armut, als nach zwei Tagen Austrocknen der Laptop erst rumpelnd und röchelnd ein paar Lebenszeichen von sich gab und nur wenige Stunden später vor Vitalität und Vitamin C nur so strotzte und nun wieder die volle Leistung erbringt. Ella hat Schwein gehabt und muss nun doch keine vorwurfsvollen Blicke der Eltern ertragen. Auch die Babyklappe ist derzeit kein Thema mehr.
Währenddessen ist unser kleines Töchterchen nun in die zauberhafte Welt der Zweiwortsätze vorgestoßen: So kann sie noch besser Ansprüche formulieren ("Ella AUCH, MEIN Papa, MEIN Buch") oder auf äußerst missliche Umstände aufmerksam machen ("Mais alle" - wer hat den denn gegessen? "Ella!")
Heute fuhr die dynamische Kleinfamilie an das Hamburger Flüsslein um sich am Strand ein wenig zu tummeln. Ella fand den Sand zunächst einmal richtig super. Als sie dann nach einer kleinen Elbbegehung nasse Füße hatte, blieb der Sand jedoch an den Füßen kleben. Das fand unsere kleine Diva nicht mehr so unproblematisch. Angewidert blickte Ella zu ihren Füßen. Papa schrubbelte den rechten, die Mama den linken Fuß sauber, sodass Ella wieder freundlich gucken konnte.
Beim Fotos Betrachten gab es eben Ärger: "Kaum ist Mama einmal am Fahrplan der Fähre um zu sehen, wann man hier wegkommt und lässt den Rest der Familie allein, hat die Tochter a) eine Sonnenbrille auf und wird b) auch noch fotografiert.", schimpfte Mama.
Von c) , nämlich der Präsentation dieses Fotos im Blog, weiß die Mama zur Stunde noch nichts.
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