Sonntag, März 18, 2007

Klammheimlich in Berlin

Die zweite und damit auch schon wieder letzte Woche der Hamburger Frühlingsferien stand im Zeichen des Besuchens und Besucht-Werdens.

Ellas Besuch reiste aus Berlin, Lübeck und Magdeburg an und bestaunte artig ihr neues Zuhause.

Desweiteren reiste Ella von der gesamten Berliner Verwandschaft unbemerkt in die Hauptstadt, um dort Geschäfte zu erledigen, von denen hier noch nichts Genaues berichtet werden kann, da es sich schließlich um echte Top-Secrets handelt.

Ellas Ost-Oma, das muss man wissen, erfährt von Ellas Kurz-Trip nach Berlin erst durch diesen Blog und nun mag man sich ein durchaus erstauntes Oma-Gesicht denken, welches spricht "Potzblitz! Meine Enkelin Ella war in Berlin und ich hab Bronchitis".

Doch es gibt noch Weiteres zu berichten vom süßesten Säugling Hamburgs: Die Sache mit den Bananen zum Beispiel. Ella liebt die Staudenfrucht abgöttisch und hat entsprechend einen Bananenverbrauch wie eine Lore Affen. Ella, ausgestattet mit einem Magen, nicht größer als ein Tennisball, verdrückt pro Tag zwei Bananen und reagiert recht ungehalten, wenn man es wagt, ihr eine ordinäre Ersatzfrucht zu reichen.

Dies führt zu Phänomenen, die man sonst nur von Kettenrauchern oder Alkoholikern kennt: Kalter Schweiß rinnt über Mamas Stirn. "Scheiße, wir brauchen Bananen", schreit sie beim Blick in die Vorratskammer (Inhalt: 2 Bananen). Dann geht es raus ins Schiet-Wetter und der nette Muselmann hinter dem Obstberg reicht uns eine angemessene Zahl Bananen herüber.
Für die nähere Zukunft werden dann anschließend bei LIDL vier noch recht grüne Bananen erstanden. "Die können noch ein wenig reifen", sagt dann Ellas Mutter, "und sind dann in Ordnung, wenn Ella den reifen Bananenberg abgetragen und zu vollen Windeln verarbeitet hat."
Ja, die Windeln. Ich weiß nicht, ob mein Gefühl täuscht, aber es kommt mir vor, als trügen wir alle 48 Stunden etwa 50 zum Teil beachtlich gefüllte Windeln in den Müllcontainer.
Wenn man nun noch bedenkt, dass Bananen eine eher stopfende Wirkung nachgesagt wird, beginnt die Sache heikel zu werden. Man male sich Ellas ersten Kontakt mit Sauerkraut oder Linsen aus...

Von Ellas Cousine ist bekannt, dass sie vor allem dann imer ganz toll "machen" kann, wenn sie eine Türklinke in der Hand hält. Gut, jedes Kind tickt ein wenig anders und unsere Tochter ist anatomisch noch gar nicht in der Lage, Türklinken zu erreichen. Dafür wirkt es Wunder, wenn man Ella in ihren Babystuhl setzt (ein billiges Wortspiel böte sich hier an, doch wollen wir die Stimmung nicht gänzlich ins Alberne kippen lassen). Irgendwann wird Ella in ihrem tollen Babystuhl dann immer seltsam ruhig, lächelt kurze Zeit später wie die Damen und Herren von Hare Krishna, und dann ist die Windel voll. Jedes Mal!

Doch wollen wir unser liebes Töchterchen nicht weiter auf die vollen Windeln reduzieren. Ella hatte in den letzten Tagen wieder unheimlich viel Spaß und macht beim Lachen neuerdings ein Geräusch, das an Entengeschnatter erinnert. Außerdem hat sie sich bei der Pampers-Gymnastik sportlich betätigt und kann endlich wieder in ihrem eigenen Bettchen einschlafen, worauf Mama und Papa ganz doll stolz sind.