Niedliche und unmögliche Spitznamen
Während Papa heute zum letzten Mal das Gelsenkirchener Gymnasium von innen gesehen hat und anschließend die letzten Tage günstiger Referendars-Rabatte bei den Schulbuchverlagen auskostete, imitierte in GE-Ückendorf ein Säugling namens Ella weinende Babys namens Albert.
War es zum Jahreswechsel in Magdeburg noch so, dass Ella höchst unsympathisch, nämlich breit grinsend, auf die weinende Konkurrenz reagierte, so wurde heute also in der Stillgruppe die Tonlage des weinenden Albert täuschend echt imitiert.
Jörg Knör, der berühmte Stimmenimitator, sollte die nächsten paar Jahre, in denen Ella noch nicht mit ihrer Kunst auf der Bühne stehen wird, möglichst optimal nutzen. In Zeiten, in denen die USA, Frankreich und Deutschland von Frauen regiert werden, ist es Zeit für die Stimmenimitatorin Ella Hoffmann, genannt Möhre.
Dass Ella diesen niedlichen Spitznamen ihr Eigen nennt, weiß ja jedes Kind. Auch ihre Ur-Oma in Münster. Zumindest wusste sie, dass der Spitzname irgendetwas mit unterirdischen Speicherorganen von Pflanzen zu tun hat, und so sprach sie ins Telefon: "Grüßt Eure Rübe!" Rübe, da wird ein jeder zustimmen, klingt gar nicht gut. Auch auf Pastinake hört Ella nicht. Beide Begriffe sind der Möhre zwar inhaltlich durchaus nahe stehend, doch während Möhre nach einem orange gekleideten putzigen Mädchen klingt, ist Rübe ja eher eine abwertende Bezeichnung für einen großen und/oder unförmigen Kopf. Pastinake dagegen klingt ein wenig nach einem Rieseninsekt aus dem Terrarium. Unsere Ella ist daher nur mit dem Begriff Möhre zu bezeichnen.
Am Abend deutete Ella eine Fertigkeit an, die für das Krabbeln unerlässlich ist: Heben des Hinterteils.
Papa spielte gerade mit Ella in einer Art und Weise, die man - hätte Ella nicht unerlässlich gelacht - durchaus bedenklich hätte finden können. Er drehte seine Tochter in atemberaubendem Tempo immer von Bauch- in Rückenlage. Aus der Rückenlage befreite sich Ella glucksend stets selbst und tatsächlich unter leichtem Anheben des Popöchens.
Die frustrierende Zeit des Krabbeln Wollens aber noch nicht Krabbeln Könnens ist damit hoffentlich bald vorbei.
Der Umzug aus Gelsenkirchen und Berlin in das früher zu Dänemark gehörende Altona wird kompliziert.
Fest steht: Ellas Zimmer wird am 10.2. gestrichen und am 17.2. vom Säugling bezogen...
Besonders grüßt Ella heute mal die kleine Ungeborene in London. Man wünscht gute Reise durch den Geburtskanal und beantwortet demnächst die liebe Mail...
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