Sonntag, Januar 20, 2008

Bauchansatz, grau-gestreift. Ella beim Miet-Opa

Die Woche voll Krankheit und Siechtum begann am Montagabend, etwa um 20:30 Uhr. Ella jammerte in ihrem Bettchen auf eine Art, wie sie sonst nicht jammert.
Vollprofi-Eltern wie wir können nämlich Ellas ordinäres "20:30 Uhr - ich will jetzt auf den Arm und kleines Baby spielen"-Jammern von außerordentlichem Jammern durchaus unterscheiden. Und am Montag um 20:30, da jammerte Ella außerordentlich.

So richtig super behandelte Papa seine spürbar gepeinigte Tochter allerdings nicht, denn er stopfte Ella, der speiübel war, was keiner so recht wusste, immer den Schnuller in den Mund. Auf den Wackel-Schiffen nach Helgoland möge man sich die Bestätigung dafür holen, dass Menschen, denen etwas schummrig im Magen ist, nicht unbedingt großes Verlangen nach einem Gummikegel im Mund verspüren. Ella jedenfalls protestierte mit vorletzter Kraft. Die letzte Kraft verwandte sie dafür, das Sofa exakt dort zu treffen, wo sie es vor ein paar Tagen schon einmal traf. Diesmal allerdings so richtig.

So kam als letzte nicht bekotzte Decke nun unsere tolle gelbe zum Einsatz und bedeckt seitdem unschuldig pfeifend das Sofa. Das Sofa dagegen braucht keine Angst zu haben, demnächst ersetzt zu werden, denn kein Sofa ist kleinkindtauglicher als ein Sofa, das schon völlig besudelt ist.

"Nich schlimm, lieber Gast - das passiert Ella auch ständig", wird man demnächst also nach geselligem Abend in unserer Wohnung tröstend hören. Hier ist schon alles verloren... Neue Sofas werden erst ins Auge gefasst, wenn Ella aus dem Kleinkind-Kotzen raus und noch nicht im Teenie-Kotzen drin ist.

Seit diesem Startschuss ins neuerliche Kranksein waren wir alle brav gesundheitlich angeschlagen: Ella von Montag bis Donnerstag, Papa von Mittwoch bis Samstag und Mama seit Samstag. Man möchte das Lied vom Plumpssack, der umgeht, direkt umschreiben und fröhlich von den Viren und Bakterien singen, die hier immer von Träger zu Träger springen.

Aufgrund unterschiedlichster Begebenheiten ist noch dazu das Wochenende in Hamburg-Altona dieses Mal ausgefallen. Am Samstag musste Papa beim Tag der offenen Tür nett sein, während seine Mädels shoppen mussten. Ella griff nach ihrer Traum-Jeans, woraufhin ihr alles andere egal war. Mama ergänzte den Einkaufskorb noch um diverse andere Textilien, damit Ella nun endlich auch mal eine sogenannte Erstträgerin ist und nicht ständig Kleidungsstücke von verwandten oder befreundeten Konkurrenz-Schreihälsen auftragen muss, was ja sicherlich irgendwann an Selbstbewusstsein und Laune nagt.

Anschließend wohnten Ella und Mama dem eben erwähnten Tag der offenen Tür auch noch bei. "Die is ja voll süß", urteilte eine Schülerin über Ella. "Sie haben ja eine erstaunlich charmante Frau", urteilte eine Kollegin über Mama. Ein Satz, über den Papa noch den ganzen Rückweg, begleitet von Bauchweh (diverse Kuchen, Kekse, alkoholfreie Cocktails) still nachdachte:

Erstaunlich charmant...

Am heutigen Sonntag machte sich die auf dem Zahnfleisch gehende dynamische Kleinfamilie zu einem Kurztrip nach Berlin auf um sich mal ganz spontan familiär in den Arm zu nehmen. Ella war mittlerweile die mit Abstand fitteste des sonst erbärmlich müden Haufens und freute sich darüber, dass Miet-Opa Jürgen Ellas Vorliebe für gestreifte graue Oberteile und einen gewissen Bauch-Ansatz teilt.

Ella forderte einige Runden "Häschen hüpf", wobei sie bei manchen gar nicht mitmachte, sondern lediglich ihre auf dem Teppichboden kauernde Familie beobachtete, bis diese sich zum Hüpfen emporschwang.

4 Comments:

At Januar 21, 2008 12:39 PM, Anonymous Anonym said...

Erstaunlich !

 
At Januar 21, 2008 5:56 PM, Anonymous Anonym said...

Für das letzte Bild wird Ella ihre Eltern später einmal hassen!
Das ist, dezent ausgedrückt, extrem unvorteilhaft.

 
At Januar 21, 2008 10:52 PM, Blogger Elmi said...

hehe...unvorteilhaft, aber süß!

 
At Januar 22, 2008 8:00 PM, Anonymous Anonym said...

wir hatten schon uns gewundert, ob nur unser Kind so einen dicken Bauch hat... Jetzt sind wir erleichtert... :)
LG, aus MD

 

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