Sonntag, November 25, 2007

Lösung zur Bekämpfung des Welthungers (eklig)

Wie es sich für einen zünftigen Samstagabend gehört, lag die dynamische Kleinfamilie gestern bereits um 21.00 in den Federn. Ella zeigte hierbei noch am meisten Trotz und Widerwillen beim Einschlafen - als sie dann nach 10 Minuten Händchen kneten dennoch einschlief, fand Papa seine Gattin ebenfalls ratzend vorm Fernseher, in welchem Jörg Pilawa sein Bestes gab und verzeifelt eine Maus-Ratesendung moderierte...

Papa, der zuvor schon einen zweistündigen Mittagsschlaf hinter sich gebracht hatte, konnte nun also im Selbstversuch den Rhythmus der Tochter nachempfinden: Von 24 Stunden werden 13 geschlafen und so richtig schlecht ist das nicht .

Die vergangene Woche war ja auch wieder hart. Höhepunkt des Überfordertseins war sicherlich der Besuch des Supermarktes PLUS, in welchem Ella - zuvor eine Laugenstange knabbernd - spontan erbrach. Zehn Sekunden strichen ins Land, in welchen Papa überlegte, was zu tun ist und in welchen Ella das Laugenstangenknabbern wieder aufnahm. Schließlich wurde die kauende und besudelte Möhre für ein paar Sekunden allein gelassen und Wischzeug organisiert.

Die Hamburger, denen man hier und da Eitelkeit nachsagt, benahmen sich übrigens untypisch: Trotz Erbrochenem neben der Tiefkühltruhe wurde beherzt nach Pommes und Pizza gegriffen. Hut ab, Hansestadt.

Ella hatte trotz dieses kleinen Missgeschicks im Supermarkt eine recht schöne Woche. Ohnhin ist sie der Star der Kita. Wie sonst ist zu erklären, dass Ella sogar von der Erzieherin ganz privat ein Buch geschenkt bekommt? Alle mögen die kleine Möhre, die jedes Herz bricht, wenn sie "Ööööööööööööööööö" schreiend durch die Kita flitzt.

Am Freitag tauchte Ella ein in das Studium ihres komplizierten Stammbaumes. Oma Damp verspätete sich im Zug nach Altona, da nutzt Ella die Zeit, um sich die Oma aus Berlin am Telefon anzuhören. Die sprach auch eifrig in Ellas Ohr "Hier ist die Oma aus Berlin" - was man halt so sagt, wenn der Gesprächspartner nur "Ööööööööööööööö" machen kann. Dann - nachdem Ella auflegte - erklärte Papa am Bahnsteig "Jetzt kommt die Oma" - es näherte sich jedoch nicht die Frau aus dem Telefon, sondern eben Oma Damp. Ella grübelte und ließ sich mit zwei tollen Bilderbüchern bestechen. Die Oma halt. Sieht immer anders aus, hat aber immer was Tolles dabei.

Was Ella aber schon richtig toll kann, ist "Häschen hüpf!".
Unter Fußballfans ist die Zeremonie auch als "Uffta" bekannt, bei Kleinkindern heißt das Spiel "Häschen hüpf!" und folgt dem gleichen Prinzip. Zunächst legt man sich hin und plötzlich springt man auf und hüpft. Das kann Ella schon ganz wunderbar, auch wenn sie sich immer schon bei der Textstelle "armes Häschen bist du krank, dass du nicht mehr hüpfen kannst" aufrichten muss, weil das noch nicht so fix geht, um dann bei "Häschen hüpf" auch nicht wirklich zu hüpfen, sondern eher mit dem Po hoch und runter zu wackeln.

Ella hat so ganz nebenbei übrigens die Lösung für den Welthunger gefunden: Da sie zur Zeit mal wieder in ihrer Beilagen-Phase ist und jede Form von Hauptgericht, sei es ein Flügel- oder Flossengetier, kategorisch ablehnt, sopfte sie sich gestern Abend mit Mais voll.
Dieser passierte Ellas Verdauungstrakt, ohne dass dieser in irgendeiner Form etwas unternahm. So hüpften die Maiskörner heute wieder fröhlich in Ellas Windel herum.

Und als Papa dann einem befreundeten Augenarzt in Berlin am Telefon aufgeregt von seinem Plan erzählte und etwas von "aus der Losung wieder herausspülen und wiederverwerten" erzählte, da bemerkte der Arzt knapp "Das ist die Losung-Lösung". Hunger ade.

1 Comments:

At November 25, 2007 7:38 PM, Blogger Elmi said...

Pfui Spinne, diese Maiskornerfahrung habe ich auch von ein paar Tagen bei meinem kleinen besten Freund machen dürfen...phantastisch!

 

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