Sonntag, Dezember 09, 2007

Informationen zu Ellas Geschmacksnerven

Schon einmal äußerte Ellas Papa an dieser Stelle seine durchaus unpopuläre Meinung zum Thema "wohltätiger Verkauf selbstgebackener Plätzchen".
Wir wollen die Plätzchen, die heute in unserer Weihnachtsbäckerei entstanden, nicht verkaufen, auch nicht für einen wohltätigen Zweck, sondern selber essen.
Warum dies alle Eltern kleiner Kinder so tun sollten, möchten wir hier kurz erklären:

Ella fand durchaus Interesse an den vormittäglichen Vorgängen in ihrer Küche. Hier wurde gerührt, dort wurden Eier getrennt (wobei Streit ausbrach, da Ellas Papa mit dieser Aufgabe vollkommen überfordert war und Ellas Mama in altkluge Arroganz verfiel).
Fröhlich begann Ella zu helfen. Sie patschte, hustete, nieste in die diversen Teigschüsseln, griff beherzt hinein und kostete, tunkte die bespeichelte Hand zurück in den Teig und sorgte für den maximal denkbaren Virenaustausch via Plätzchenessen.

Bis auf die paar Leute, die uns in der nächsten Zeit besuchen werden, wird aber keiner von diesen Plätzchen essen. Außer uns natürlich. Und das ist auch ganz richtig so, und deshalb sind wohltätige Keksverkaufsstände auf Weihnachtsmärkten zu meiden.

Neben den beiden alljährlichen Kekssorten, die immer überall gebacken werden (die mit dem Eiweiß und die mit dem Eigelb), wollten wir Ella auch kindgerechte Keksproduktion bieten. So schmiss Mama die biederen Zutaten Mehl, Ei, Zucker und vor allem Butter zusammen und gemeinsam stach die dynamische Kleinfamilie Sterne, Weihnachtsbäume und anderes aus dem
vor Fett triefenden Teig.

Gut schmecken tun diese Kekse natürlich nicht. Es sind halt echte Kinderkekse. Dumm nur, dass Ella die Geschmacksnerven einer 45jährigen hat und die Kinderkekse genauso dämlich findet wie ihre Eltern.

Ellas Geschmacksnerven drehen vor allem gegen Abend immer völlig durch. Wird sie nach 22 Uhr noch mal wach und will im Wohnzimmer noch ein wenig stänkern, dann mag sie beispielsweise auch Oliven. Schokolade ist dagegen nicht so ihr Ding. Die Liebe zu Dominostein und Schokoherz erziehen wir ihr in diesen Adventstagen erst mühsam an. Man nenne uns ein weiteres eineinhalbjähriges Mädchen dieses Planeten, das Oliven mag und Schokolade oder Kinderkekse langweilig findet...

Und weil gestern ja "Wetten, dass..?" lief, noch dies: Wieviele Haselnüsse passen in Ellas Mund? Die vorläufige Antwort: Acht. Vorläufig ist die Antwort deshalb, weil Spielverderber Papa den Rekordversuch unterbrach, als seine Tochter bereits die neunte Nuss zum Mund führte, der sich nur einen Spalt breit öffnete. Eben so weit, dass er eine neue Nuss empfangen kann, ohne eine der anderen acht zu verlieren. "Schluss! Aus!", rief Papa und barg die Haselnüsse aus seiner Tochter.

In dieser zweiten Adventswoche kamen zu Ella:
Der Nikolaus, der ihr einen Rucksack schenkte (auf diesen ist Ella stolz wie Bolle. Aber wehe, man will etwas hinein tun. Ellas Rucksack hat leer zu sein, sonst setzt es was mit seiner Besitzerin). Zwei Pakete der beiden Omas mit tollen Dingen drin. Der Teil der Berliner Verwandschaft, der nicht krank ist.

Dem Besuch konnte Ella gleich mal zeigen, was sie bedenklicher Weise schon kann: Prosten. "Prost" hallt es aus dem Mund der Verwandschaft, während Ella mit ihrem Wasserbecher reihum geht und diesen an jedes andere Gefäß knallt. Prost!