Souverän durch diverse Weihnachtsfeste
Schon jetzt ahnen wir Schlimmes für den Tag, da die festlich geschmückte Wohnung von ihren zahlreichen Weihnachtsmännern und dem Weihnachtsbaum befreit wird. Ella liebt diese Utensilien schließlich über alles. Ihr Dilemma dabei ist lediglich, dass sie einerseits einen ganz bestimmten Keramik-Weihnachtsmann ständig in den Arm nehmen will, dieser aber auch unbedingt an dem ihm zugedachten Ort auf der Kommode zu stehen hat.
Körperliche Nähe und Ordnungssinn treten also in ihren weihnachtlichen Kampf. Und so deutet Ella auf die Kommode, begleitet von einem Geräusch ihrer Wahl, und bekommt, wenn sie Glück hat, von einem Elternteil die rot-weiße Figur heruntergereicht. Dann nimmt sie das Utensil in den Arm, latscht damit verliebt durch die Wohnung und ist schließlich entsetzt darüber, dass der Weihnachtsmann nicht mehr dort steht, wo er hingehört. Ein weiterer Deut auf die Kommode und die Eltern stellen den Weihnachtsmann wieder brav zurück.
Wie reagierte Ella nun auf das Bescherungszimmer? Blog-Lesern der eher romantischen Natur, die auch gerne Weihnachtsfilme im ZDF sehen, sei hier knallhart Folgendes an den Kopf geworfen:
Ella betrat das Festzimmer, deutete auf den nun leuchtenden Baum, die darunter liegenden Geschenke und schließlich auf ihre tolle neue Sitzecke und - weinte.
"Volltreffer", dachten sich die Eltern, "da hat der Weihnachtsmann ja so richtig ins Schwarze getroffen." - "Hat er auch!", konnte man Minuten später erleichtert feststellen, denn wie vorgesehen nahm Madame Ella auf einem ihrer Stühle Platz, setzte sich (mit dem Rücken zu den besinnlich gestimmten Eltern) an ihren Tisch und beschäftigte sich glücklich mit den anderen Geschenken, die grob mit dem Wort "DUPLO" zu beschreiben sind.
In den Folgetagen durchschritt Ella souverän die diversen Familienveranstaltungen, ließ Besuch aus Berlin (erst Oma, dann Opa) und Münster (Oma) kommen und besuchte im Anschluss selber noch einmal die Hauptstadt, um quasi als fleischgewordenes Weihnachtsgeschenk für einen Fotografen zu posieren. Cousine Lina und Cousin Tim vervollständigten die Bilderserie, die die anfangs blonde und später grauhaarige Fotografin zu schießen hatte.
Dass Ellas erste lach-freie Stunde seit Monaten angebrochen war, sollte nicht das Hauptproblem sein. Vielmehr watschelten entweder Tim oder Ella nach Belieben im Fotostudio herum. Zuletzt standen vier Erwachsene hinter der Fotografin, ließen lustige Mützen mit Bommeln baumeln, machten Grimassen und lustige Geräusche, damit die Kinder irgendwie noch zu einem vernünftigen Foto-Motiv mutierten.
Lina lächelte, Tim lachte, Ella guckte entsetzt. Ein schönes Bild mag entstanden sein... "Die Entwicklung dauert zwei Wochen", log die grauhaarige Fotografin.
Zum Schluss noch zwei weihnachtsfreie Informationen:
1) Ella hat sich schon vor zwei Wochen ein tolles neues Spiel ausgedacht. Es geht so: Sie stellt sich im Flur mit ihrem Rücken ganz eng an eine Wand, deutet dann auf eine Stelle, an der sich jemand anderes hinzustellen hat, wechselt dann die Position und zeigt den Mitspielern wiederum, wo sie sich nun hinzustellen haben. Manchmal stehen dann fünf Leute im Flur an der Wand und machen das Kleinkind glücklich.
2) Mit Ellas Sprachzentrum geht es jetzt rubbel-die-katz. "A" heißt "ja" "au" heißt Hund und "O" heißt "Ohr". Viele sinnvolle Sätze lassen sich aus diesem Wort-"Schatz" sicher noch nicht kombinieren, aber ein Anfang ist es schon mal.
Ella wünscht allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr. Den Schilderschreibern dieser Nation gibt sie auf den Weg: "Silvester" schreibt man nicht mit Ypsilon.
2 Comments:
Auch von mir die besten Wünsche für das neue Jahr!
Hinten!
mfG
R.Z.
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