Sonntag, April 08, 2007

Spürbare Religion in Ellas Mund

Ellas Ostergruß findet sich mehrfach täglich in ihrer Windel. Viel Phantasie ist jedenfalls nicht nötig um in Ellas Losung ein Osterei zu erkennen. Die Farbe (Vollmilch, nicht Zartbitter) zeigt, dass alles pikobello ist im Verdauungstrakt unserer österlich gestimmten Ella.

Schon fast traditionell begeht die dynamische Kleinfamilie das Osterfest im thüringischen Weimar. Saß man letztes Jahr noch schwanger und zu zweit auf dem großen braunen Sofa von Ellas Paten, so kam man dieses Jahr zu dritt, nicht schwanger. Fotos vom Vorjahr beweisen übrigens Kurioses: Mama hatte in der Schwangerschaft Ellas Pausbäckchen.

Die Backen sind also im Moment der Geburt von der Mama zur Tochter gesprungen. Biologen möchten die Diskussionen über diese bislang unbekannte Erscheinung bitte unter sich ausmachen...


Für Ella hat sich die Zahl der bereisten Städte also mal wieder erhöht. Auch nach Weimar ging es mit Bananen und Brei im Gepäck. Wie heikel diese Fracht ist, sei hier nur angedeutet und auf die Mutter verwiesen, die zur Zeit den Koffer aussaugt (Brei) und Ekliges (vergessene Bananen) aus dem Rucksack fischt.

Ella bewies in Weimar ihre Ambitionen, die Fußball-Damen von Altona93 zu verstärken. Hält man Ella im Stand fest und platziert einen Ball, so kickt die Dame und gluckst. Der starke Fuß ist der linke. Vorteil für Ella. Auf links ist Altona93 traditionell schlecht besetzt.

Überhaupt war es für Ella eigentlich (die Erklärung für diese Relativierung folgt noch) ein wunderschönes Osterfest. Ihre Paten sind entweder gute Schauspieler oder wirklich recht vernarrt in unser fröhliches Kind. So schaukelt man sich dann hoch: Lacht Ella, lachen die vier Erwachsenen. Dann muss Ella wieder lachen und "Pfff pfff pffftttt pffff" sagen, was dann wiederum bei der Elterngeneration nicht schlecht ankommt.

Ganz groß ist Ella auch im Winken. Die Leiterin der Stillgruppe, die Mutter und Kind erstmals hier in Hamburg aufsuchten, sagte, dass das ja ganz schön früh sei und erzeugte damit einen gewissen Stolz bei den Eltern. "Unser Kind winkt früh", kann man jetzt sagen, wenn die Leute fragen, ob Ella denn schon krabbelt.

Eigentlich war das Osterwochenende schön, hieß es vorhin. Die kleine Einschränkung ist keine 3 Milimeter groß und in Ellas Oberkiefer befindlich. Ein Zähnchen wollte heraus - in der Nacht zum Ostersonntag um exakt 23:30 Uhr. Die dynamische Kleinfamilie erwischte dies auf dem falschen Fuß, da sämtliche Mittelchen gegen das Zahnen in Hamburg waren.


So spazierte man in der Nacht durch Weimar, fand die Nachtapotheke und deckte sich mit Fieberzäpfchen ein.
Wieder in der Wohnung zeigte uns der Säugling mittels Tiefschlaf an, was auch gegen Zahnen hilft: Nachtwanderungen durch ehemalige Kulturhauptstädte.

Wer religiöse Zeichen in Ellas Zähnen sehen will (ihre bislang einzigen Zähnchen erschienen zu Weihnachten), der darf gerne nach Altona pilgern und sich - gegen Geld - vor Ellas klaffendem Mäulchen (es bietet sich der abendliche Durstschrei an) für ein Foto posieren.

Mal wieder wurde Ella reich beschenkt. Vorösterlich bescherte Mama neue Schuhe, die Oma ein Kissen und zum Feste hagelte es mal wieder Spielzeug (das weltbekannte Fisher-Price-Telefon und einen Möhrenschnabel). Alles ganz gut gelaufen für Ella...

1 Comments:

At April 09, 2007 5:49 PM, Anonymous Anonym said...

Auch in Brieselang kann Ella nun für die Altonaer Damenmannschaft üben. Der Osterhase hat nämlich ein Tor und ausreichend Bälle (Stichwort: Konfliktpotential minimieren) im Garten versteckt.
Den Sinn vom Torwart hat Nils noch nicht ganz gerafft, er findet, der stört im Tor ungemein.
Josh ist wohl eher der Fußballer - anvisieren, anlaufen und Ball anstossen sieht schon ganz gekonnt aus.

Liebe Grüße aus Brieselang

 

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