Knarrend auf dem Schoß der Braut - Ella in Belgien
Ausgestattet mit einem biometrischen Pass unserer kleinen Ella besuchte die dynamische Kleinfamilie übers Wochenende eine Stadt, die Ellas Papa schon vor Jahren als die Beton gewordene Mischung aus Paris und Eisenhüttenstadt erkannte: Brüssel.
Wie auch die Königliche Familie reiste man jedoch nicht gemeinsam, sondern buchte sowohl für den Hin- als auch für den Rückweg getrennte Flüge. Zu verdanken ist dies der grotesken Buchungs-Taktik von Ellas Mama.
Die komplette Geschichte, die zu jeweils getrennten Hin- und Rückflügen führte, würde jedenfalls sowohl den Rahmen des Blogs wie auch die Würde von Ellas Mama sprengen, daher schweigen wir zu diesem Thema stilvoll.
Jedoch hatte unsere Möhre mit ihren knapp neun Monaten auf dieser Welt (Ella ist jetzt schon länger aus dem Bauch heraus, als sie drin war) massive Einreiseschwierigkeiten.
Der Grund: Ella trägt den Nachnamen vom Papa und Mama trägt den Nachnamen von Mama und Papa saß mit seinem Nachnamen noch in der Schule, als die beiden verschiedennamigen Damen einchecken wollten. Einige Diskussionen waren nötig um das Flugpersonal von Ella und ihrem Wunsch zu überzeugen, nach Brüssel zu reisen.
Vorher wurde noch mit den neuen EU-Richtlinien gekämpft: "Darf man Bananen mit ins Handgepäck nehmen?", erkundigte sich Ellas Mama telefonisch. "Ja, als Proviant für den Flug dürfen Sie auch Bananen mitnehmen" - "Viele?" - "Naja, sie werden ja nun nicht kiloweise Bananen brauchen..."
So schleuste man dann unschuldig pfeifend ein paar Bananen mehr, als wirklich unverdächtig wirken würde, an den Kontrollen vorbei.
In Brüssel wurde geheiratet. Ella zog sich ein Brautpaar-Fan-T-Shirt an und genoss die Rolle des süßesten Hochzeitsgastes. So wurde sie in sieben Sprachen angehimmelt und zeigte sich durchweg von ihrer besten Seite.
Beim abendlichen Essen hielt sie sich für ganze 20 Minuten komplett in anderen Kreisen auf. Sie hockte auf dem Schoß der Braut und sorgte durch ihr herzallerliebstes Knarren, das ähnlich dem Schnurren bei Katzen erhöhtes Wohlfühlen verkündet, für Spitzenstimmung.
Das seltsam anmutende letzte Bild dieses Eintrages soll dokumentieren, wie egal Ella in diesem Moment die beachtliche Entfernung zu ihren über die plötzliche Kinderlosigkeit vollkommen perplexen Eltern war. (Ella ist der kleine weiße Punkt in der Mitte des Bildes).
Erst auf dem Arm einer Finnin riss Ellas Engelsgeduld. Die Finnin blickte sich hilfesuchend um, ehe Ellas Mutter herangestürzt kam und den vor plötzlicher Wut puterroten Säugling vom Arm der Nordeuropäerin entfernte.
Mitten in Brüssel hat Ella dann Frieden zu Äpfeln geschlossen. Mama knabberte die Schale ab, Ella knabberte dann im Apfel herum. Hin und wieder näherte sich auch der riesige Schlund des Vaters und riss ein Stück aus der Frucht. Ella war beeindruckt!
Es steht nun übrigens fest, was Ella später mal "so machen" wird. Addiert man ihre Passionen, so eröffnet sie einen Laden mit folgendem Konzept: Annahmestelle von lustig hüpfenden Plastik-Pfandflaschen, gepaart mit dem Verkauf von tollen Hängelampen, Bananen und Tüchern. All das liebt unsere Ella...
2 Comments:
Kaum zu glauben: Ella war in Brüssel so gut drauf, daß sie sogar mich angelächelt hat! :-)
Ob das wohl an dem Robbenbaby lag, mit dem ich dreist versucht habe, ihre Zuneigung zu ergaunern? ;-)
Es war ein sehr schönes Wochenende und Ella hat ganz tapfer alles ertragen, was sich eine 30-köpfige Hochzeitsgesellschaft so auszudenken vermag. Von den üblichen Heiteitei-Gesprächen bis hin zum immer wieder weitergereicht, um nicht zu sagen -geschmissen werden.
Und weil Ella sooooo süüüüß ist, sind sicher die Hälfte der von mir geknipsten 268 Bilder mit der kleinen Maus!
Da muß ich mich doch glatt korrigieren: nicht auf der Hälfte meiner Bilder ist Ella drauf, sondern auf exakt 100 Stück.
Gezählt habe ich aber nur die Bilder, auf denen Ella auch wirklich zu sehen ist. Ein Kinderwagen von hinten zählt z.B. nicht. ;-)
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