Sonntag, August 26, 2007

Das Geheimnis der zweiten Kategorie

Kurzfristig drohte es langweilig zu werden im Leben der dynamischen Kleinfamilie.
Im November 2005 begann das "Projekt Schwangerschaft". Nachdem die Möhre dann da war, begann das "Projekt Examen", dann das "Projekt Umzug" und zum Schluss das "Projekt Hochzeit".

Alles ist nun erledigt. Wo bleiben neue Dinge, auf die Ella und ihre Eltern hinarbeiten können?

Hier sind sie:
Aus der Familie mit derzeit einem Werktätigen wird innerhalb von 2 Monaten eine Familie mit drei Werktätigen.
Am 3. September wird Ella ihren Dienst bei der Kindergruppe "Kleine Strolche" antreten, einen Monat später steigt dann auch Mama ein ins Berufsleben der Freien und Hansestadt.
Ausgerechnet Ella, die sich so pudelwohl fühlt, wenn sie zu Hause ist und die Eltern in Sichtweite sind, wird in einer guten Woche ein Kita-Kind.
Nach der Freude über den Kitaplatz klopfte erstmal das schlechte Gewissen an. Es bohrte und deutete mahnend auf unser ahnungsloses und daher glückliches Kind.

Hals über Kopf wurde vergangene Woche übrigens Ellas Oma aus Berlin eingeflogen. Da Mama zur Probe arbeiten und Papa auf Konferenzen interessiert gucken musste, war für den Mittwoch Ellas Versorgung nicht gesichert. Oma sprang ein. Man war gespannt, ob die beiden sich verstehen würden...

Oma und Ella verbrachten einen guten Tag - unromantisch ausgedrückt: Es ist Ella zur Zeit absolut schnuppe, wer bei ihr ist. Wenn es dunkel wird, okay. Dann ist es ganz gut, Papa oder Mama zu haben, aber am Tage ist es ihr wirklich egal, wer ihr hinterherrennt.

Schließlich gab es an diesem Mittwochnachmittag, an dem Ella mit der Oma durch HH-Harburg spazierte auch Tauben und Hunde. Und Tauben und Hunde sind ja wohl das schärfste, was es überhaupt gibt.

Es ist schwer, Ellas Klassifizierung zu folgen. Sie unterteilt die Dinge ihrer Umgebung in zwei Kategorien. In Kategorie eins befinden sich normale Dinge; in Kategorie zwei dagegen sind die Dinge, bei denen man ausflippen muss, wenn man sie sieht.
Wie gesagt. Schaut man sich die Elemente der zweiten Kategorie an, wird man schnell feststellen, dass es keine logische Verbindung zwischen ihnen gibt. Nur Ella könnte uns das Geheimnis erläutern, aber die schweigt, beziehungsweise rastet aus vor Ekstase.
Hier sind die Dinge aus Kategorie zwei: Hunde, Pferde, Kutschen, Tauben, Züge.

Und so hatte Oma wenig Mühe, im tauben- und hundereichen Harburg unsere Möhre bei Laune zu halten. Na, und Altona ist zusätzlich noch reich an Zügen.
So schiebt man Ella durch Altona und muss immer darauf gefasst sein, dass es im Kinderwagen plötzlich "Öööööööööööööh höhöhöhöhöhö. AAAAAAAAAAAAAA!" macht. Ella hat dann einen Zug entdeckt und flippt aus. Spannend ist es hier in Altona...

Ein weiteres neues Hobby unserer Maus ist das Räumen. Hier bietet sich zwar auch das Spielzeug an (Ellas Bauklotz-Box kann stundenlang aus- und eingeräumt werden), aber am tollsten ist es, zum DVD-Regal zu gehen und die DVDs aufgeregt den Eltern zu bringen oder sie richtig laut scheppernd durch die Wohnung zu schleudern.

Die Wohnung aufzuräumen ist daher ein Kampf gegen Windmühlen. Wenn Ella schläft, wird es hier und da mal gewagt. Schnell werden aus 3 Zimmern die DVDs zusammengetragen und in das Regal einsortiert. Kurze Zeit später jedoch sieht es in der Wohnung wieder so aus, als hätte ein Einbruch stattgefunden.

Die Diebe, so müsste die Polizei schlussfolgern, vermuteten im DVD-Regal irgendetwas, vielleicht Drogen oder Schmuck. Außerdem, so der Polizeibericht, mögen die Diebe Leberwurstbrot, verschmähen aber die Kruste, welche daher in der Küche verteilt auf dem Boden liegt.
Insgesamt sei man, so der Polizeibericht, auf eine insgesamt verwahrlost wirkende, in jedem Fall aber verwüstete Wohnung gestoßen.

1 Comments:

At August 27, 2007 9:23 PM, Anonymous Anonym said...

Schon Phyllis Diller sagte:" Das Haus sauber zu machen, während die Kinder noch wachsen, ist wie Schneeschaufeln, bevor es aufhört zu schneien." Damit hat sie vollkommen recht.

Andererseits ist aber auch klar, warum sich so viele Eltern Hund oder Katze für ihre Kinder zulegen - da sieht der Boden unterm Esstisch aus wie geleckt ;)
Noch besser die verantwortungsarme Variante: Nachbars Katze - echt top :daumenhoch:

Ansonsten immer wieder gern genommen der gemeine Türspruch in dieser Form z.B.
Freund, wenn du dieses Haus betrittst,
vieles nicht ganz sauber blitzt.
Du merkst, dass es hier Kinder gibt,
die man mehr als Putzen liebt.

Saubere Grüße ;)

 

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