Ferien: Uroma (85) und Tim (0) besucht
Wer glaubt, die dynamische Kleinfamilie käme angesichts der hamburgischen Ferien nun endlich mal zum Verschnaufen, irrt.
Keine zwei Stunden waren die Ferien alt, da standen zwei mehr oder weniger haarige Metal-Fans in Ellas Tür. Das Kind erschrak, und fand auch im Folgenden weder am Hamburger Schietwetter, noch an den seltsamen Metal-Posen des Besuchs so richtig gefallen. Und doch scheint sich ihr Verhältnis zu Ben, einem ihrer größten Fans, so langsam zu verbessern. Hier und da wurde der große Mann vom kleinen Mädchen sogar angelächelt.
Es folgten Kurztrips nacch Münster und nach Berlin.
In Münster wurde Ellas Uroma besucht, die - dies sei all denjenigen berichtet, die noch keine genaue Vorstellung von Ellas Familie haben - zu ihrem 85. Geburtstag von Ellas Oma eine Motorradfahrt geschenkt bekam. Also noch mal langsam: Die Oma schenkt der Uroma eine gemeinsame Motorradfahrt. Wer das nicht glaubt, kann es demnächst in irgendeinem westfälischen Käseblatt nachlesen. Den Link, falls es einen geben sollte, reichen wir nach.
Ellas kleiner Cousin, der im Gegensatz zur Möhre streng religiös erzogen wird, lud einen Tag später zu seiner Taufe. Ella reiste also mit ihren Eltern gleich nach dem Münster-Trip in den Osten der Republik.
Wir wissen ja noch nicht, ob Ella mal getauft werden will. Einen kleinen Hinweis lieferte sie uns während Tims Taufe auf ihre Art. Tim baumelte über dem Taufbecken, ließ sich christlich besprenkeln, während Ella auf mütterlichem Arm hing und - ein Wunder? - fürchterlich anfing zu stinken. Eine heilige Verdauung an einem heiligen Ort. Tim und Ellas Windel waren getauft.
Die vielen Kilometer legte unsere Möhre selbstverständlich per Bahn zurück. Deutlich zeigte sie unterwegs ihre beiden Gesichter. Klatschen die Fahrgäste der Strecke Münster-Hamburg noch heute verzückt in die Hände, wenn sie von dem süßen kleinen Fratz an Bord berichten, der die ganze Zeit am Lachen und Quietschen war und alle Mitreisenden in lustige Spiele (Becher halten, Brot essen) verwickelte, so verfinstert sich die Miene all derer, die die Strecken Hamburg-Münster, aber aucch Berlin-Hamburg nebst Ella befuhren. Hier war kein süßes kleines Engelchen anwesend, sondern ein - weil übermüdet - knallrotes, brüllendes und stinksaures Energiebündel, das die Mitreisenden bei der nächsten Fahrt vermutlich aufs Auto umsteigen ließ, was in Zeiten des Klimaschutzes besser nicht allzu laut verkündet wird.
Zu guter Letzt noch zwei Infos aus Ellas Leben:
1) Ella schläft seit Tagen nicht mehr in ihrem Bett, sondern daneben. Der Ort hat den schönen Namen "Kuschelecke" und ist ausgestattet mit diversen Decken, Kissen und einem Lammfell. Dies wird als Schlafstätte akzeptiert. Wir machen uns schon gar nicht mehr die Mühe, Ella in ihr Bettchen zu legen... In ihrer Kuschelecke hält sie es auch schön lange aus. Vorgestern erbrüllte sie sich erst um 6.30 Uhr ihren Umzug ins elterliche Bett, was offiziell "Durchschlafen" genannt werden kann.
2) Dass Ellas Eltern heiraten ohne zuvor einen zünftigen Polterabend zu veranstalten, wollte nicht in Ellas Kopf und so sah sie ihre Riesenchance in Form von Papas Hasseröder-Bierglas auf dem Tisch stehen. Einmal Glas und Kleinkind allein gelassen, schon klirrte es heftig. Anstatt sich zu freuen, weinte Ella. Papa und Mama fegten Scherben, trösteten das schluchzende Kind und Papa wird erst dann den Verlust seines liebsten Glases beklagen, wenn der Schock gewichen ist.
1 Comments:
Liebster Blog schreibender Schwiegersohn in spe,
Lese ich da "westfälisches Käseblättchen" für unser stolzes Printmedium "Westfälische Nachrichten"? Jetzt bin ich aber wirklich im Zweifel, ob ich Dir überhaupt die Hand meiner Tochter
geben darf. ;-)
Hier ist der Link zur rasenden Bikeroma:
http://www.westfaelische-nachrichten.de/wna/lokales/muenster/nachrichten/?em_cnt=81038
Gruß aus der Provinz
Oma Damp
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