06:30 Uhr: Papas Instinkte schlafen noch

Der letzte Ferientag begann für Ella wieder mal im Bett zwischen Mama und Papa.
Wie die vorigen Nächte auch schon, durfte sie um 6.00 also ihr eigenes Bettchen verlassen. Klar ist, dass ab Montag diese süße Zeit vorbei ist.
Der Wecker klingelt dann wieder früh und Ella wird direkt vom Kinderbett an den Frühstückstisch befördert, ohne vorher noch ein bisschen mit den Eltern zu schmusen. Nacht - Rums - Tag! Nichts dazwischen...

Von Nachteil muss das ja auch nicht sein. Heute zum Beispiel hat Ella von ihrem unruhig schlafenden Papa ordentlich eine gewischt gekriegt.
Im Elternratgeber stand es ganz deutlich: "Haben Sie keine Angst, ihr Kind im Bett zu verletzen, während sie schlafen. Ihre elterlichen Instinkte werden dies zu verhindern wissen."

Schade, dass meine Instinkte dieses Buch nicht gelesen hatten. So waren sie schwach genug, zuzulassen, dass meine im Schlaf hin und her schnellende Hand gegen 6:30 in den nassen Unterkieferbereich meiner schlafenden Tochter knallte. Diese guckte übrigens kurz etwas sparsam, beließ es jedoch dabei.
Sehr fein, schließlich hätte sie das schlechte Gewisssen des kurzzeitig hellwachen Papas durch einen beeindruckenden Schmerzensschrei deutlich vergrößern können.

Der bald darauf anbrechende Tag gestaltete sich für Ella erwartungsgemäß: Spielen, lachen, pupsen (besonders laut und deutlich im Wartezimmer des Zahnarztes), schlafen, schreien, getragen werden, schnullern und immer wieder Hunger haben.