Freitag, August 18, 2006

Hand und Fuß

Obwohl wir dies vor Jahren noch extrem spießig und dämlich fanden, haben wir uns zur Geburt der kleinen Ella auch ein "Unser Baby"-Buch gekauft. Dort trägt man neben Dingen, die man sich eigentlich nicht noch einmal extra notieren muss (Name des Kindes, Geburtstag der Eltern) auch viele andere interessante Sachen ein. So müssen wir demnächst die Frage beantworten, welchen Beruf klein Ella laut Mama und Papa wohl mal ergreifen wird.

Trägt man hinter diese wirklich schwere Frage gar nichts ein, könnte einem die irgendwann pubertierende Tochter dies mitunter übel nehmen und mit einem zynischen "typisch" kommentieren. Ein schöner Beruf muss her!

Papa musste da gleich an einen Ratschlag eines unseriösen Freundes denken, der seinem Sohn empfahl, zur Flughafenfeuerwehr zu gehen, da "diese Dinger eher selten brennend landen". Wenn mir nichts Besseres mehr einfällt, dann trag ich "Flughafenfeuerwehrfrau" ein. Allein was hier in Gelsenkirchen fehlt, ist der entsprechende Flughafen...

Und dann wurde es richtig fies: Was denken sich die vermutlich kinderlosen Autoren solcher Bücher nur dabei, eine sonst leere Seite mit dem so unschuldig anmaßenden Worte "Hand" zu überschreiben? Und die darauffolgende Seite trug den nicht minder frechen Titel "Fuß"! Wie stellen die sich das vor???

Papas erster Gedanke ging in Richtung Stempelkissen. Ellas Hand wird einfach zunächst ins Stempelkissen und hernach auf die Seite gedrückt. So der Plan.
Ein kurzer Test an der eigenen Hand sollte Gewissheit bringen, dass dieser Plan ganz ausgezeichnet funktionieren würde, doch weit gefehlt: Papas ins Stempelkissen getunkter Finger wurde und wurde nicht sauber. Wasser, Seife, Schrubben bis zum Schmerz - nichts half. Soll Ella etwa mit dreckigen Fingern im Gesicht herumgrabbeln? Nein, soll sie nicht.

Gut, das Stempelkissen brauchen wir bestimmt mal wieder irgendwann. Vielleicht kauf ich mir jetzt, wo ich es besitze, einfach mal einen Stempel - Ellas Hand bekommt das gemeine Kissen jedoch nicht zu Gesicht.

Der Plan B hörte sich einfach an: Man nehme Ellas Hand, drücke sie auf die Seite namens "Hand" um umfahre sie mit einem Stift. Was die weltfremden Buchautoren dabei jedoch nicht beachteten, war, dass Säuglinge lebende Wesen sind, die ihre Hände nicht mal eben für eine Minute zur Verfügung stellen.
Ellas Hand schlug nach links und nach rechts, nach oben und nach unten, ballte und öffnete sich, spreizte sich und zog sich zusammen - und das alles innerhalb von 5 Sekunden.

Aus dieser Not heraus zeigte das Elternpaar eine erstaunliche Souveränität und fotografierte die gewünschten Körperteile. Bald werden die Fotos eingeklebt. Die blöden Buchautoren wären damit ausgetrickst.

5 Comments:

At August 19, 2006 6:56 AM, Anonymous Anonym said...

Wie wäre es denn wenn ihr einfach mal versucht die Hand der Ella inFingerfarbe und den Fuß der Ella in Zehenfarbe zu ertränken und macht auf besagte leere Seiten im Babybuch lustige abdrücke. Damit habt ihr einen lustigen Zeitvertreib und eine schöne, große Sauerei. Viel Spaß dabei, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

 
At August 19, 2006 12:43 PM, Anonymous Anonym said...

Ich will ja keine Gerüchte in die Welt setzen, aber wenn ich mir das erste Bild anschaue, insbesondere die markante Augenpartie, drängt sich mir unwillkürlich die Frage auf, ob ein Herr Tappert eventuell in den Stammbaum der kleinen Ella verwickelt ist. ;-)

Die Idde mit der Finger-/Zehenfarbe finde ich gar nicht schlecht. Am meisten Spaß dürfte wahrscheinlich die kleine Lady selbst haben, wenn sie tatsächlich mit bunter Soße herummatschen darf!

In Anbetracht der Neigung, eventuell die farbigen Finger / Zehen / sonstige Körperteile in den Mund zu stecken wäre Lebensmittelfarbe (Eierfarbe) auch eine gute Wahl.

 
At August 19, 2006 10:23 PM, Anonymous Anonym said...

Tja ihr zwei,
das mit der Finger-/Zehenfarbe wäre keine schlechte Idee, wenn das Kind mitspielen würde.

Leider hält die kleine Krabbe überhaupt nichts davon, Hand oder Fuß länger als geschätzte 0,03 Sekunden ruhig zu halten. Wenn man es also tatsächlich schaffen sollte, ein Körperteil in die Farbe zu tunken, wäre es ein Wunder, wenn es nachher noch in voller Schönheit in dem Buch landen würde. Vermütlich wäre die Farbe überall und auf allen und das Buch würde noch in jungfräulichem Weiß strahlen.

Und außerdem:
Ben - Sie sind raus!!!

 
At August 20, 2006 10:24 PM, Anonymous Anonym said...

Hallo,

dies sind nun gesammelte Kindheits- und Patentantenerfahrungen bzw. -weisheiten ...

Was ist denn, wenn ihr Wasserfarbe nehmt? Die ist in der Regel von den Händen (und ggf. Füßen) problemlos abwaschbar.

Für das Zappelproblem: was ist, wenn ihr das macht, während Ella schläft?

(ich hoffe, ich bin noch drin!)

 
At August 21, 2006 12:17 PM, Anonymous Anonym said...

Das mit der Wasserfarbe ist eigentlich auch eine gute Idee. Nur lassen sich Ellas Hände nicht so einfach nehmen und strecken wie man sich das so vorstellt. Die süßen Fingerchen wollen schließlich geballt sein.
Und das zweite Problem ist: Wasser tut weh. Sobald Ella mit disem hinterhältigen Element in Berührung kommt, tut sie das einzig Richtige: sie schreit. :-)

 

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