Feiern ohne Ende

Ellas große Jahreswechseltour nach Berlin und Magdeburg ist beendet. Man ist wieder dort, wo man hingehört - Der Ruhrpott hat sein Pflänzchen zurück.

Ella genoss Weihnachten, wie es nur Kinder von Patchwork-Familien können:
Erst kamen die (Ur-)Omas samt Miet-Opa aus NRW (Ella packte riesige Geschenke aus), dann wurde mit Mama und Papa besinnlich gefeiert (Ella packte Geschenke aus), dann fuhr man zur Oma nach Berlin, feierte dort mit dem Miet-Opa und der Schwellenfamilie (Onkel und Tante mit Lina und Tim) vom Kraftwerk und packte selbstverständlich erneut große Geschenke aus.

Anschließend wurde der Opa mit der Miet-Oma besucht (man packte dort Geschenke aus) und dabei mit dem kleinen Erik geflirtet, der in einem unfassbar komplizierten Verwandtschaftsverhältnis zu Ella steht. Vielleicht entwickelt sich tatsächlich etwas zwischen den beiden und in 15 Jahren landet in der Dr. Sommer - Redaktion der BRAVO ein zart formuliertes Brieflein, in welchem eine Ella (15) folgenden Rat sucht: "Darf ich mit dem Sohn der Tochter der Frau meines Opas väterlicherseits ein Tete-a-Tete haben? Schließlich ist er mein Schwipp-Großcousin?"

Zu guter Letzt kamen Ellas Onkel Fredde und Tante Kathi vorbei. Ella wusste inzwischen, was Geschenke sind: Routiniert griff sie nach allen bunten Kartons, die das Volk ihr reichte und zerrte und rupfte, bis irgendetwas Wertvolles sichtbar wurde, das jedoch nie mit dem unfassbar spannenden Geschenkpapier, welches sich stets in der Hand und im Mund unserer Möhre befand, mithalten konnte.

Zwischen der hektischen Besinnlichkeit der Weihnachtstage und der besinnlichen Hektik der Silvesterfeier gab es dann endlich Zeit für diverse Freunde, die zwar alle artig sagten, dass Ella durchaus das Zeug zu einem süßen Baby habe, dass man jedoch aus den unterschiedlichsten Gründen (keine Zeit, kein Partner, keine Lust auf Windeln) noch nicht Willens ist, demnächst mal den ein oder anderen Spielkameraden für unsere Tochter zu produzieren.

Anders sah die Welt natürlich Silvester in Magdeburg aus: Dort brabbelt und strampelt Ela Maya durch ihr erstes Semester. Ella legten wir dann gleich mal daneben und freuten uns, dass die beiden Damen unter "MÖGEN! MÖGEN! MÖGEN!"-Anfeuerungsrufen tatsächlich begannen, erst Freundschaft zu schließen und dann Händchen zu halten.

Beide Mädels sollten allerdings noch einmal über ihre Empathie-Fähigkeit nachdenken: Immer wenn ein Baby weinen musste, strahlte das andere über beide Backen und blickte freudig zwischen dem jammernden Bündel und den besorgten Eltern hin und her. Vermutlich werden beide Mädels später nicht gemeint sein, wenn es irgendwo heißt: "Ich fahr jetzt zu meiner besten Freundin. Die kann gut zuhören und tröstet mich, wenn es mir dreckig geht."

Ella - die in Berlin nur zwischen ihren Eltern schlief, da nichts anderes akzeptiert wurde - gab in der Silvesternacht übrigens alles und schlief tapfer und für uns völlig unverständlich in einem fremden Zimmer friedlich vor sich hin.
Magdeburg böllerte auf ein weiteres Jahr ostdeutscher Strukturschwäche und Ella schlief tief und fest, während Papa (trunken) und Mama (fast nüchtern) vor ihrem Miet-Bett auf ein wunderschönes 2007 anstießen und ihrem kleinen Baby alles Gute für sein erstes komplettes Jahr wünschten.

Sind die Feierlichkeiten damit vorbei? Nei-en!!!
Wie jedes Jahr am 3.Januar wird auch morgen wieder Ellas Mama Geburtstag haben. Es wird genullt!!!