Vom Leben in einer Nicht-Universitätsstadt
Ellas Papa steckt immer noch bis zum Hals in Prüfungsvorbereitungen und hat deshalb seine Damen beauftragt, ihm etwas Arbeit abzunehmen und im Copyshop dringend benötigte farbige Folien für den Overhead-Projektor anfertigen zu lassen. Hier der Bericht vom Versuch, in einer Stadt, die keine Uni und nur 1,5 kleine Fachhochschulen beherbergt, vernünftige Kopien machen zu lassen.
Tag 1: Dateien auf USB-Stick gespeichert und auf den Weg in die Gelsenkirchener Innenstadt gemacht. Leider haben die ersten beiden Copy-Shops an einem Samstag um kurz vor zwei schon geschlossen, nur Copy-Shop A hat geöffnet. Die Ausdrucke dort sind eher impressionistisch und erinnern ein wenig an Monet, da alles irgendwie eher verschwommen ist.
Tag 2: Neuer Versuch, denn die Prüfungskommission lässt sich wohl kaum von Unterwasseraufnahmen der Dürrenmattschen "Physiker" beeindrucken. Copy-Shop B hat leider keine Folien da, wäre aber bereit, mitgebrachte Folien zu bedrucken. Copy-Shop C hat Folien und würde auch auf diese drucken, kann aber leider mit USB-Sticks nichts anfangen. Copy-Shop D verzichtet auf lästige Ausreden und verkündet im Schaufenster "Sind auf Kundenbesuch".
Tag 3 (heute): Der Plan heute morgen sah so einfach aus: Copy-Shop B (der ohne Folien) aufsuchen und Dateien ausdrucken lassen, anschließend mit den fertigen Bildern zu Copy-Shop
C (der ohne USB-Sticks) gehen und sie auf Folie kopieren. Das war allerdings für die Gelsenkirchener Copy-Shop-Szene etwas zu einfach (oder zu kompliziert) gedacht. Copy-Shop B schickte die Damen erst durch obskure Hinterzimmer in die Untiefen einer Druckerei, bevor ihnen mitgeteilt wurde, dass man nicht wisse, ob man das Ganze vernünftig ausdrucken könne, allein für das Berühren des USB-Sticks aber schon eine Gebühr von 3 Euro verlange. An dieser Stelle lehnte man dankend ab und begab sich in Copy-Shop C, um erneut nachzufragen, ob man wirklich nichts ausdrucken könne. Diese Frage erübrigte sich zum Glück, da in Copy-Shop C gerade die bunte Farbe ausgegangen war. Auf zu Copy-Shop D (der auf Kundenbesuch). Frage: "Können Sie auf Folien ausdrucken?" - Antwort: "Folien?"- "Overhead-Folien." - "Folien?" - "Ja, Folien." "Folien?. Nein."
Den Tränen nahe stiegen die beiden Damen in den Bus und fuhren in die Gelsenkirchener Randgebiete. Dort tat sich auf einer großen grünen Wiese ein wunderschöner Bau vor ihnen auf: "Kopierparadies für geplagte Möhren und ihre Mütter" - oder so ähnlich. Wir waren am Ziel...
P.S. Zum letzten Foto: Neben Löwe Bruno liebt Ella momentan vor allem die Sonne über ihrem Bett, die von morgens bis abends vollgequatscht und angestrahlt (welch Wortspiel!) wird.
5 Comments:
Dieses Drama kenne ich leider auch aus dem Universitäts-überfüllten Berlin:
USB-Stick einerseits, PDF andererseits ergeben beim Auftreffen auf einen Durchschnitts-Copyshop gerne mal heilloses Chaos und (mindestens) einen verärgerten Kunden :-(
Hallo Ihr süßen, ich hogge Ihr habt es doch geschaft mit den Folien, wir wollten Martin für Morgen viel Erfolg und Glück wünschen du schafst es schon :)
Viele Grüße,
Maya-Sebnem-Mathias
ah Tippfehler, sollte natürlich, ich hoffe heissen...
ah Tippfehler, sollte natürlich, ich hoffe heissen...
Macht Spaß zu lesen.
Ein (Un)bekannter aus Solingen.
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