Dienstag, August 01, 2006

Eigentlich alles "gudd"

Nachdem ich heute morgen um 8:00 aufgewacht bin und mich bei Frau und Kind erkundigen wollte, wie denn so die Nacht lief, herrschte Eiszeit.
Ella sorgte ab 3:00 morgens mit einem Unterhaltungsprogramm aus Grunzen, Trinken und Weinen für Kurzweil und verhinderte den Schlaf der morgens recht einsilbigen Mutter.

Wir schauten uns das Schauspiel noch ein Weilchen an und entschieden dann, zum Kinderarzt zu gehen, der einen Vornamen hat, bei dem wir beide äußerst gespannt waren, ob er einem Mann oder einer Frau gehört. Im Wartezimmer reichte mir Ellas Mutter wortlos einen Prospekt, der das "Schrei"-Problem von Babys thematisiert. Es gibt da so ein paar Tricks, und wenn nichts mehr hilfft, kann man auch noch eine Schreitherapie besuchen.
Super - eine Schreitherapie. Gut zu wissen, dass es so etwas gibt. Wenn ab nächster Woche wieder die Schule beginnt und ich genervt bin, werde ich da mal vorbei schauen und mir mal so richtig den Ärger von der Seele brüllen.

Es schwebte dann übrigens ein männlicher Arzt ins Behandlungszimmer, ausgestattet mit einem zufriedenen Hare-Krishna- Lächeln. Er studierte Ellas Akte ("gudd... gudd..." - schien alles gudd zu sein mit Ellas Werten), unternahm dann gleich mal die U3 (auch "alles gudd") und verschrieb der Kleinen, die einen pieksenden Magen und eine volle Nase hat, Tropfen für das Bäuchlein, Tropfen für die Nase und als kleines Extra eine Salbe für den Po. Trägt man diese überall dort auf, wo es rot ist, überschreitet man schnell die Grenze zum sexuelllen Missbrauch von Kleinkindern. Aber was sein muss, muss sein... Ausgestattet mit so vielen Medikamenten lebt es sich wieder besser. Ella ist auch wieder gudd drauf.

Nachmittags kam Besuch aus Berlin. Opa Hoffmann mit Miet-Oma Lydia (Ella hat 2 echte Omas, eine echte Ur-Oma, einen echten Opa, zwei Miet-Opas und eine Miet-Oma) besuchten endlich die Solarstadt Gelsenkirchen. Nachdem der Opa erstmals im April 2005 erläuterte, dass er mit der Idee, seinen Sohn im fernen Ruhrgebiet zu besuchen, "schwanger" ginge, kam der Besuch also einer späten Entbindung gleich.


Ella und ihr Opa freuten sich gleich schon mal über den unerwarteten Partnerlook "froschgrün" und beschnupperten sich. Und da Opa nun weiß, dass die beste Bahnhofsmettwurst aus Gelsenkirchen kommt, wird es bis zum nächsten Besuch bestimmt keine 18 Monate dauern...

Ellas neues Hobby: Spielen mit Tüchern (zu sehen auf den beiden oberen Fotos). Macht erst Laune wie blöd (glucksen) und dann scheinbar so traurig, dass man weinen muss.