Freitag, August 04, 2006

Borkum im Revier

Ellas Berliner Oma, die am zweiten Lebenstag der kleinen Möhre ja mal im Krankenhaus zu Besuch war, machte mit der Ankündigung ernst, von nun an monatlich zu erscheinen. Im Gepäck hatte sie Ellas Berliner Mietopa und eintausend Geschenke der verlassenen Berliner Gesellschaft.

Dieser Nachschub ist auch erforderlich, denn Papa zog an Ellas Spieluhr mal wieder wie an einer Kettensäge. Seitdem schweigt die Biene-in-Blume-Spieluhr beharrlich und fiept nichts mehr von wegen SummsummsummBienchensummherum. Eigentlich half da sonst immer kräftiges Schütteln, aber noch schweigt die Blume. Doch so lange wir einen kräftigen Arm haben, werden wir die Blume schütteln, auf dass sie bald schon wieder fiept.

Aber der Verlust hält sich für Ella in Grenzen: Die interessiert sich momentan sowieso nur für ihre Knistereule. Das andere Spielzeug existiert für sie praktisch noch nicht. Die Knistereule muss jedoch nur in Griffnähe der Kleinen liegen – schon kann es sein, dass ein beträchtlicher Teil unserer Tochter unter der Knistereule begraben liegt und vor Vergnügen oder Missfallen gurgelt.

Und noch etwas mag Ella sehr gerne: Den Fön! Aufgrund leichter Hautirritationen am Gesäß wird sie zur Zeit nicht mehr trocken gerubbelt, sondern trocken gefönt. Ella steht voll auf die pupswarme Luft aus der Steckdose und wird manchmal als Zugabe sogar noch dort gefönt, wo sich andere Menschen auch fönen. Am Kopf nämlich.

Während Ella also gefönt wurde, erzählte ihr Oma von der Nordseeinsel Borkum, auf der man auch immer so toll im Wind liegt. Als der Fön ausgeschaltet wurde, weinte Ella. Oma Berlin erklärte ihr, dass sie auch immer sehr traurig wäre, wenn sie aus Borkum abreisen müsse.
Ein, wie ich finde, recht ansprechender Monolog omalicherseits…

Erneut hat Papa heute Abend Ausgang. Die Schulferien neigen sich dem Ende zu und Sven aus Düsseldorf hat geladen. So wird in Gelsenkirchen also mal wieder Ladies-Night sein, mit Muttermilch und Knistereulen bis zum Abwinken…